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                Daten “Operation Blau”
                  Sommeroffensive 1942

Daten ab Mitte Juni 1942 bis 21.11.1942


  • 23.08. 1939  Nichtangriffspakt zwischen Deutschland und der Sowjetunion

    28.09.1939  Deutsch - Sowjetisches Grenz-  und Freundschaftsabkommen

    1940  :          Ausarbeitung des "Plans Barbarossa" zum Überfall auf die Sowjetunion.
                          General Friedrich Paulus ist an der Planung maßgeblich beteiligt.

    22.06.1941   Unter Bruch des Nichtangriffspaktes überfällt Deutschland ohne Kriegserklärung
                          die  Sowjetunion. Die Wehrmacht dringt rasch nach Osten vor.

    Dezember 1941 : 60 km vor Moskau wird der militärische Vormarsch der deutschen Truppen
    durch eine Gegenoffensive der Roten Armee gestoppt. Die "BlitzkriegStrategie"  ist gescheitert. Die Wehrmacht erreicht die geplanten Winterquartiere nicht und ist kaum  für die kalte Jahreszeit ausgerüstet. Ca. 2 Millionen sowjetische Soldaten in deutscher
    Kriegsgefangenschaft sterben.

    Am 5. April 1942, erscheint Hitlers Führerweisung Nr. 41, in der die Richtlinien für die deutsche Sommeroffensive festgelegt sind:
    Er bestimmt, daß die aus der Heeresgruppe Süd neugebildeten Heeresgruppen A und B gemeinsam zuerst Stalingrad erobern sollten, um nach der Sperrung der Wolga anschließend in den Kaukasus und entlang der Schwarzmeerküste bis zu den Ölfeldern von Maikop und Grosny vorzustoßen und schließlich bis Baku vorzugehen

    I
    m Juni 1942 liegen fünf deutsche Armeen und eine verbündete zwischen dem Asowschen Meer und Kursk zum Angriff bereit.

    28.06.1942  neue Generaloffensive der Wehrmacht an der deutschsowjetischen Front

    Am 30. Juni beginnt der Vormarsch der 6. Armee unter General Paulus. Die Operationen entwickeln sich überraschend schnell, und der Gegner weicht zurück.
    Den Hauptstoß führt die 4. Panzerarmee (GenOberst Hoth) mit dem Auftrag, Woronesch einzunehmen und den Don zu erreichen.

    06.07.1942     Das sowjetische Hauptquartier befiehlt Rückzug aus den umkämpften Gebieten
    und Konzentration auf die Verteidigung Stalingrads und des Kaukasus.

    14.07.1942     Oberster Sowjet verkündet Kriegszustand für Stalingrader Gebiet.

    20.07.1942 – 11.08.1942       Kesselschlacht Kalatsch

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 22. Juli 1942
    Heeresgruppe B: Die Divisionen schließen nach vorn auf, weiteres Vorgehen erst nach Zuführung von Betriebsstoff möglich. Gegen den Brückenkopf von Woronesch setzte der Russe seine Panzerangriffe von Norden her fort.
    Wetter: sonnig, klar, heiß.

    Die geringen Gefangenenzahlen und der schwache Widerstand führten jedoch  im OKW zu einer Fehleinschätzung der Lage.
    Dort ging man davon aus, daß dies ein Zeichen nicht für eine geglückte Rückzugsbewegung, sondern für den gebrochenen Kampfwillen der Sowjetarmee sei. Scheinbar bestätigt wurde diese Einschätzung durch die endgültige Eroberung der Halbinseln Kertsch und Krim durch die 11. deutsche Armee und die sowjetische Niederlage vor Charkow.
    Die Erfolge überschätzend kam es zu einer Veränderung der deutschen Angriffsstrategie.

    Die neue
    Weisung Nr. 43 vom 23. Juli 1942 bedeutete die gleichzeitige Lösung aller Aufgaben.
    Die Heeresgruppe A drehte nach Süden ab.
    Heeresgruppe B führt den Angriff gegen Stalingrad. Damit waren die deutschen Kräfte zersplittert. Hinzu kam noch, daß der anstrengende, schnelle Vormarsch und das ungewohnte Steppenklima mit seinen ständigen Temperaturschwankungen zu einem raschen Absinken der Kampfkraft der deutschen Verbände geführt hatte.

    Unter diesen Vorzeichen begann am 17. Juli die 6. Armee unter ihrem Oberbefehlshaber, General der Panzertruppe
    Friedrich Paulus den Angriff auf Stalingrad.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 23. Juli 1942
    Heeresgruppe B: Nach Feindmeldungen und Fliegerbeobachtung hat der Gegner bei Kalatsch 75 Kilometer westlich Stalingrad eine Division mit etwa 200 Panzern ausgeladen, die den Befehl hat, an der Liska die von Westen her vordringenden deutschen Kräfte aufzuhalten, um Zeit zu gewinnen, zwischen Don und Wolga eine Abwehrfront aufzubauen.
    Wetter: im Süden sehr heiß und trocken, plus 18 Grad, Straßen stark aufgeweicht.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 27. Juli 1942
    Heeresgruppe B stieß, mit Teilkräften nach Osten vor, bildete einen Brückenkopf über den Tschir nördlich Tschirskaja und steht dort im Kampf mit Feind, der das Westufer des Don hält. Nördlich des Tschir stehen Spitzen der vorgehenden Panzer und Infanteriedivisionen im Gefecht mit starken feindlichen Panzerkräften nordostwärts Kalatsch und südlich Manoilin. Nördlich Kalatsch stehen eigene mot. Kräfte im Kampf mit Feind, der das Nordufer des Don zäh verteidigt.
    Das Wetter ist sonnig, klar, warm, Temperatur bis 28 Grad ansteigend, Wege überall befahrbar.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 29. Juli 1942
    Heeresgruppe B: Westlich und nordwestlich von Kalatsch führte der Feind mit Unterstützung von 3040 Panzern gegenüber dem Vortag schwächere Angriffe und wurde zurückgeschlagen. Ein weiteres Vorgehen hier ist vom Nachführen von Betriebsstoff und Munition abhängig.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 17. August 1942
    Heeresgruppe B: Angriffe auf den rechten Flügel der 4. Pz.Armee wurden abgeschlagen.
    6. Armee: ging mit VIII. Korps und XIV. Pz.Korps weiter in den Donbogen vor und säuberte das West bzw. Nordufer vom Feinde. Nordwestlich Stalingrad gelang es einem Infanterieregiment, einen Brückenkopf über den Don zu bilden und zu erweitern. Bei Serafimowitsch gelang es weiteren Feindteilen, über den Don zu setzen.

    Am 17. August ist der mehr oder weniger planmäßige Rückzug der sowjetischen Truppen der Stalingrader Front aus dem_Brückenkopf  Kalatsch über den Don beinahe abgeschlossen. Die deutsche 6. Armee kann jedoch den Don wegen Mangel an Pioniergerät nicht im Nachstoß überschreiten.

    Der Kampf im Donbogen ist nun beendet. Die Sowjets schaffen es trotzdem, das Gebiet nördlich des großen Donbogens und mehrere Brückenköpfe südlich davon, vor allem bei Serafimowitsch, zu halten Durch die Schlacht im Donbogen gewinnen sie kostbare 14 Tage, die für die Vorbereitungen zur Verteidigung von Stalingrad von entscheidender Bedeutung sind.

    Nach Abschluß der Kämpfe im großen Donbogen beziehen ab 17. August die Verbände der
    6. Armee für einige Tage Ruhestellungen, um sich für den weiteren Einsatz vorzubereiten. Die vor Tinguta liegende deutsche 4. Panzerarmee gruppiert indessen ihre Truppen um und geht zum Angriff auf Krasnoarmeisk über. Aber die offenen Flanken vereiteln den Erfolg.

    Das Oberkommando des Heeres entschließt sich nun, mit den Kräften der 6. Armee des Generals Paulus und der 4. Panzerarmee Generalobersts Hoth gleichzeitig einen konzentrischen Angriff in Richtung Stalingrad zu führen: mit der 6. Armee nach Östen und mit der 4. Panzerarmee nach Norden. Die 6. Armee übergibt den Verteidigungsabschnitt zwischen Pawlowsk und der Chopjormündung der italienischen B. Armee (GenOberst Gariboldi).

    Ab 17. August stehen die sowjetische 4. Panzerarmee und die 62. Armee (GenLt. Lopatin) in hartnäckig hinhaltenden Gefechten mit der 6. Armee des Generals Paulus, die den Brückenkopf am Ostufer des Don, im Raum Wertjatschi, zu erweitern versucht.

    Währenddessen werden die sowjetischen Truppen, die die Zugänge zur Wolga decken sollen, weiter verstärkt, die 4. Panzerarmee und die 62. Armee bedeutend aufgefrischt.
    Es ist die Stille vor dem Sturm: Die deutschen Verbände stehen jetzt im Nordwesten, Westen und Süden zum Angriff auf Stalingrad bereit.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 21. August 1942
    Heeresgruppe B:
    24. Panzerdivision im Vorgehen nach Osten hat den Südrand des ZazaSees erreicht und geht nach Norden auf Zaza vor. Dort stärkerer Feind. 14. Panzerdivision kämpft auf den Höhen nordwestlich Zaza und bei Bahnhof Tinguta. Anschließend nach links sind eigene und rumänische Truppen weiter nach Norden vorangekommen und haben Angriffe des Feindes zurückgewiesen. Stärkeres feindliches Artilleriefeuer auf der Westflanke. 6. Armee: wurden gestern 10 Angriffe auf den Brückenkopf nordwestlich Stalingrad abgewehrt.
    Am 19. und 20. 8. wurden hier 47 Panzer zusammengeschossen.
    Wetter: Bewölkt, windig.

    21.08.1942    Stoßtruppen der 6. Armee erreichen nördlich von Stalingrad bei der Stadt
    Rynok die Wolga.

    23.08.1942     Schwere Bombardierung Stalingrads durch die deutsche Luftwaffe September
    Kämpfe am Stadtrand

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 24. August 1942
    Heeresgruppe B: Die von Süden auf Stalingrad vorstoßende 4, Panzerarmee wehrte auf rechtem Flügel feindliche Angriffe ab und erreichte mit nach Nordwesten vorstoßenden Teilen die Bahnlinie beiderseits Bahnhof Tinguta. 6. Armee: stieß mit 16. Panzerdivision über die Bahn StalingradProlowo nach Südosten vor, überschritt die Straße StalingradDubowka und erreichte am 23. 8. 17 Uhr die Wolga, Die Infanteriedivisionen gehen aus den Brückenköpfen des Don nach Südosten vor. Stärkere Feindteile an der Bahn südlich der Vormarschstraße der 16. Panzerdivision. Im Norden wurden mehrere Angriffe abgewehrt.
    Bei Woronesch und im Raum südlich Jelez keine besonderen Kampfhandlungen.

    Am Montag, dem 24. August, entbrennen in Rynok und in der nördlichsten Industriesiedlung Stalingrads, Spartakowka, heftige Kämpfe. Von Norden her drohen starke sowjetische Panzerkräfte. In aller Eile baut man einen Sperriegel. Da kommt die Meldung, daß der Gegner die schmale Vormarschstraße abgeschnitten hat. General von Wietersheim (XIV. Panzerkorps) will schon den am Vortage eroberten Abschnitt wieder aufgeben, doch General Paulus verbietet kategorisch den Rückzug.

    Eingekesselt bleibt die 16. Panzerdivision eine ganze Woche lang bis zum
    1. September im Vorort Rynok, nur aus der Luft und durch kleine Nachschubgruppen, die sich nachts unter dem Schutz einiger Panzer durchschlagen, notdürftig versorgt,
    in kritischer Lage stehen.
    Gegen Mittag des 24. August meldet die 24. Panzerdivision (GenMaj. Ritter v. Hauenschild)
    8 Kilometer südlich von Krasnoarmeisk zu Füßen der JergeniHügel, daß sich ihr Angriff durch die Versteifung des Widerstandes festgefahren habe.
    Starke sowjetische Kräfte und ein etwa 3 Kilometer tiefer Minengürtel bringen die Panzerwalze zum Stehen:
    Der erste Anlauf von Generaloberst Hoth, mit seiner 4. Panzerarmee von Süden her bis Stalingrad vorzustoßen, ist nun gescheitert.

    Im Morgengrauen des 25. August setzen Teile des Ll. Armeekorps über den Don.
    Im Schutze der Artillerie, unterstützt von schweren Infanteriewaffen, gehen die ersten Sturmtrupps über den Fluß. Zwei Infanteriedivisionen  formieren sich auf dem erzwungenen Brückenkopf und stoßen entlang der Eisenbahnlinie Kalatsch  Stalingrad vor.
    General v. Seydlitz soll die Landenge zwischen Don und Wolga von Norden her besetzen und vor allem das bei Rynok liegende XIV. Panzerkorps (Gen. v. Wietersheim) aus der Notlage retten.
    Sein nächstes Ziel: der Flugplatz Gumrak, 8 Kilometer westlich von Stalingrad. Damit wird die Nordflanke der 4. Panzerarmee (GenOberst Hoth) vor sowjetischen
    Angriffen abgesichert. Erst dann sind die Voraussetzungen für einen Frontalangriff auf die Stadt erfüllt. Doch die Zeit arbeitet gegen die Deutschen: es stehen höchstens noch fünf Wochen zur Verfügung,. da Anfang Oktober die Schlammperiode beginnt.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 26. August 1942
    Heeresgruppe B: Nach Durchbrechen starker feindlich verminter Stellungen stießen Teile der 24. Panzerdivision auf starken Feind südlich des WolgaDonKanals. Konzentrisches feindliches Artilleriefeuer auf die eigene vorgehende Infanterie. Nördlich Kalatsch ging die 71. Division über den Don, nahm eine Ortschaft 5 km nördlich Kalatsch und stieß nach Brechen geringen Feindwiderstandes in ostwärtiger Richtung vor. Angriffe des Gegners von Süden auf die Nachschubstraßen der bis zur Wolga vorgedrungenen Panzerdivision in der Gegend südlich Bahnhof Kotluban. Auf die Einbruchstelle südostwärts Woronesch starkes feindliches Artillieriefeuer.

    In der Nacht des 28. August erreichen dann die schnellen Verbände der 4. Panzerarmee nach einem langen zügigen Marsch den Raum nördlich Aksai.
    In den frühen Morgenstunden des 28. August attackieren die Sowjets aus Kalatsch heraus die deutsche 71. Infanteriedivision.

    Tags darauf, am
    Sonnabend, dem 29. August, nimmt die 71. Infanteriedivision Kalatsch bei »ganz geringen Verlusten« ein. Um 6.30 Uhr des gleichen Tages greift die 4. Panzerarmee (GenOberst Hoth) mit der 14. Panzerdivision, der 29.Infanteriedivision (mot.) und der 24. Panzerdivision die Stellungen der sowjetischen 64. Armee (GenLt. Schumilow) nordwestlich von Abganerowo an und bedroht zugleich die 62. Armee (GenLt. Lopatin).

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 30. August 1942
    Heeresgruppe B: Vorausabteilung von Teilen der 371. Division und 16. mot. Division stehen vor Utta, dort und bei Chalkuta Feind. Weitere Teile der 16. mot. Division sperren die SeeEngen südlich Malyje Derbety. Im überraschenden Angriff konnten die Divisionen der 4. Panzerarmee im Angriff nach Norden mit Teilen den südwestlichen Bogen des Wolga-Don-Kanals erreichen, Höhe 150 südlich davon nehmen und sind mit den Divisionen des rumänischen VI. A.K. im Angriff nach Norden und Südwesten zur Sicherung der Westflanke. Feinddruck nördlich Stalingrad hält an. Am linken Flügel der 6. Armee südlich der ChopjorMündung in den Don wurden von italienischer Kavallerie stärkere Feindkräfte in Gegend Kotowski gemeldet. Im übrigen keine wesentlichen Kampfhandlungen in der italienischen Einbruchstelle.
    Wetter: im Süden wechselnd bewölkt, plus 25 Grad, Wege überall befahrbar.

    Am Sonntag, dem 30. August, bildet die deutsche 24. Panzerdivision einen kleinen Brückenkopf über die Karpowka, überrollt die rückwärtigen sowjetischen Artilleriestellungen und bricht als erste deutsche Einheit in den inneren Befestigungsgürtel im Süden von Stalingrad bei Gawrilowka ein.

    Am Montag, dem 31. August, erzielt die deutsche 24. Panzerdivision einen tiefen Durchbruch westlich von Woroponowo und bereitet sich darauf vor, mit der am rechten Flügel der 6. Armee vorstoßenden 71. Infanteriedivision Fühlung zu nehmen.

    Am 1. September beziehen die Deutschen die Ausgangsstellungen für einen neuen Angriff. »Die Lage war tatsächlich sehr gefährlich«, verzeichnet an diesem Tag Generaloberst Jeremenko.
    mittags nehmen die schnellen Verbände der 4.Panzerarmee Bassargino ein, die an der Eisenbahn liegende Nahtstelle der 62. und 64. Armee.
    Am späten Nachmittag erreichen die deutschen Truppen von Bassargino aus, entlang der Eisenbahnlinie vorstoßend, Woroponowo und stehen nun 8 Kilometer westlich von Stalingrad.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 2. September 1942
    Heeresgruppe B: An der Seenkette nördlich Malyje Derbety verstärkt sich der Gegner vor rumänischen Divisionen. Die über den WolgaDonKanal in Richtung auf Stalingrad vorgehenden eigenen Divisionen stehen in hartem Kampf mit russischen Panzerkräften.
    Inzwischen führt die deutsche Luftwaffe den ganzen Tag hindurch massierte Bombenangriffe gegen die Stadt. Besonders stark leiden darunter die Wolgaübergänge, was die Truppenversorgung empfindlich stört, da alle anderen Wege abgeschnitten sind.
    Die Anlegestellen, Fähren und Schiffe sind auch das Ziel der deutschen Artillerie. Das Übersetzen bei Tage wird dadurch zeitweise verhindert,
    Nördlich der Bahnlinie BassarginoWoroponowo gelingt es der 24. Panzerdivision, die Verbindung mit der 71. Infanteriedivision herzustellen. Die Zange um die Stadt ist geschlossen.
    Es entbrennt nun eine neue Etappe der Schlacht an der Wolga: der Kampf am inneren Befestigungsgürtel. So beginnt die grausamste und härteste Schlacht des Zweiten Weltkrieges, die über fünf Monate lang dauern wird.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 5. September 1942
    Fleeresgruppe B: Starker Zugverkehr von Süden nach Astrachan. Eine Fernpatrouille beschoß einen Eisenbalinzug bei Jandyk südwestlich Astrachan und steckte ihn in Brand. Starker Feind in gut ausgebauten Stellungen westlich des Wolgaknies südlich Stalingrad. Panzerund Infantericdivisionen stehen im Angriff, von Westen kommend, am Stadtkern Stalingrad, etwa 4 Kilometer von der Wolga, in schwerem Kampf. Die Infanteriedivisionen des L1. A.K. haben sich dem Angriff auf Stalingrad angeschlossen und schlugen mehrere Panzerangriffe der Russen ab. Hierbei wurden von 15 angreifenden Panzern 9 vernichtet. Die nördlich von Stalingrad stehenden Panzer und mot. Verbände gingen zum Angriff vor und erreichten trotz starker Gegenangriffe das Höhengelände nördlich Stalingrad.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 8. September 1942
    Heeresgruppe B: Vorstöße der Russen aus Stalingrad heraus wurden unter hohen Verlusten des Gegners zum Stehen gebracht und zurückgewiesen. Auch beim Vorgehen der eigenen Infanterie über die Bahn westlich Stalingrad wurden mehrere Gräben überrannt und feindliche Gegenangriffe zurückgeschlagen. Auf die Nordfront des XIV. Panzerkorps gestern nur schwächere feindliche Vorstöße. Westlich davon gelang dem Gegner ein kleiner Einbruch am Ostufer des Don, der abgeriegelt werden konnte.
    Wetter: bewölkt, teilweise Gewitterregen.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 10. September 1942
    Heeresgruppe B: Im Raum Stalingrad konnten einige Infanterie und Panzerverbände sich trotz stärkster feindlicher Gegenwehr an die Stadt heranarbeiten. Die von Nordwesten her vorstoßenden Infanteriedivisionen nahmen nach hartem Kampf eine beherrschende Höhe nördlich der Stadt südlich des Eisenbahnbogens und nahmen Verbindung mit den von Norden vorstoßenden motorisierten Kräften auf.
    Wetter: heiter, trocken plus 20 Grad.

    In unverminderter, ja in gesteigerter Heftigkeit tobt die Schlacht um Stalingrad, dem Schlüsselpunkt der bolschewistischen Verteidigung. Die Schlacht tritt nicht auf der Stelle, wie das die Gegner behaupten möchten. Es hat überhaupt noch keinen Stillstand gegeben, seit der deutsche Großangriff am 24. August mit der Überwindung der DonÜbergänge einsetzte. Im Schrittmaß des hier Möglichen sind unsere Soldaten an den beiden Flügeln und dem Zentrum in einem weit ausgreifenden Unternehmen und auf einem ausgedehnten schweren Kampfplatz vorwärtsgedrungen.

    Sie mußten täglich neue Stellungen des Feindes durchbrechen. Es geschah dies in unausgesetzten Nahkämpfen, da diese Stellungen durch Bunker, eingegrabene Panzer und massierte Artillerie abgestützt waren. So war es notwendig, zunächst kleine Breschen herauszuschlagen, im Bunkerkampf in eine solche Stellung einzudringen, um diese dann, oft genug im Kampf Mann gegen Mann, aufzurollen. Und immer neue Hindernisse werfen die mit letzter Hartnäckigkeit kämpfenden Bolschewisten unserem Vorgehen entgegen.

    Nachdem im Verlauf der deutschen Operationen der Panzerdurchbruch zur Wolga erreicht und in schweren Kämpfen gesichert und ausgebaut worden war, wobei ja gegen Norden und Süden Front gemacht werden mußte, gelang das Vordringen längs der Bahn KalatschStalingrad im Zentrum und ist nunmehr auch auf dem Südflügel bis an die Wolga gelungen. Es hat sich somit ein Halbkreis gebildet, aber Moskau wirft immer weitere Reserven in diesen eingeengten Raum, so daß die Kämpfe eher noch wilder und schwieriger werden.

    Bei der Neigung der gegnerischen Kampfesweise, die sich gern an Häuser, Ortschaften, Straßenübergänge usw. anklammert, ist auch der ganze 40 Kilometer ausgedehnte Stadtkomplex von Stalingrad mit seinen westlichen Vorstädten auf dem Höhengelände des rechten Wolgaufers zu einer zusammenhängenden Kette von Befestigungen geworden. Die Tatsache aber, daß die deutschen Sturmtruppen trotz der Verbissenheit des feindlichen Widerstandes sich Zug um Zug trotz aller Schwierigkeiten und Hindernisse vorwärtsarbeiten konnten, steigert ihre Kräfte ebenso wie das Bewußtsein, daß kein Entlastungsangriff der Sowjets eine Zurückdämmung des deutschen Druckes herbeiführen konnte.

    Allerdings steht diese Festungsschlacht, die heute schon das Geschehen von Sewastopol in den Schatten stellt, geradezu einzigartig da. Denn hier werden unseren Sturmsoldaten die ganze Macht und die Mittel des Bolschewismus in einer rücksichtslosen Zusammenfassung entgegengeschleudert. In der Schlacht von Stalingrad kulminiert nicht nur der Sommerfeldzug 1942, sondern auch weitgehend der ganze Kampf Deutschlands und seiner Verbündeten gegen das Sowjetsystem.Im Kaukasus trifft der deutsche Angriff ebenfalls auf sehr starken Widerstand des Feindes. Aber auch entlang der einzigen Küstenstraße, an der die Sowjets sich besonders erbittert wehren, hält der tägliche Raumgewinn an. Der deutsche Angriff rollt täglich vorwärts.

    Am Sonntag, dem 13. September 1942, beginnt die historische Schlacht innerhalb der Stadt. Hauptziel der deutschen Offensive: der MamaiHügel im Zentrum Stalingrads und das Ufer der Wolga.. Der deutsche Angriff wird zuerst mit 7 Divisionen geführt, die durch die wochenlangen Schlachten zwischen Don und Wolga geschwächt sind. Im übrigen werden nie mehr als 10 deutsche Divisionen im Kampf um die Stadt gleichzeitig eingesetzt.Die Deutschen haben immer noch eine spürbare Luftüberlegenheit; das VIII. Fliegerkorps (GenLt. Fiebig) fliegt täglich durchschnittlich 1000 Einsätze. Immerhin unterstützt die Hälfte aller Maschinen, die die deutsche Luftwaffe an der Ostfront im Einsatz hat, die 6. Armee.
    Die Sowjets verfügen wiederum über ein beinahe unerschöpfliches Menschenreservoir sowie eine Vielfalt von panzerbrechenden Waffen, haben keine Nachschubprobleme und, was von großer Bedeutung ist, ihre am östlichen Wolgaufer zusammengezogene Heeresartillerie, kann jederzeit in die Kämpfe eingreifen, ohne selbst durch die deutsche Luftwaffe entscheidend behindert zu werden. Die Hauptlast der Kämpfe, die zum Teil auf engstem Raum stattfinden, trägt auf beiden Seiten die Infanterie. Die Deutschen führen ihren Angriff nach einem Plan, der die Stadt in Sektoren einteilt, dessen Numerierung die Reihenfolge seiner militärischen Bedeutung bezeichnet.
    Bevor die deutsche Offensive gegen die Stadt beginnt, ist der Raum, den die 62. Armee Tschuikows hält, etwa 8 Kilometer tief: von Rynok im Norden über die SpartakowkaSiedlung, die Arbeitersiedlung der Stalingrader Traktorenfabrik, näher zur Wolga hin die Traktorenfabrik Dscherschinski selbst, weiter südlich die Arbeitersiedlung Barrikady, östlich davon, am Wolgaufer, die Fabrik Krasnaya Barrikady, weiter südlich, ebenfalls am Fluß, die Fabrik Krasny Oktjabr, südwestlich davon die Arbeitersiedlung Krasny Oktjabr, der berühmte MamaiHügel (Kurgan, Höhe 102) und der neue Stadtkern mit dem zentralen Platz und dem Warenhaus Univermag, das Geschäftsviertel genannt. Südlich vom Stadtzentrum entlang der Wolga bis zu den Orten Beketowka und Krasnoarmeisk steht die 64. Armee.
    Das XXXXVIII. Panzerkorps (Gen. d. Pz. Tr. Kempf) dringt Schritt für Schritt in die südlichen und südwestlichen Vorstädte Stalingrads ein. Am Nachmittag durchbricht das LI. Armeekorps (Gen. v. SeydlitzKurzbach) mit der 71. und 295. Infanteriedivision die sowjetischen Verteidigungslinien und nimmt die beherrschende Höhe 126.3 mit dem Kasernengelände nordwestlich des Geschäftsviertels ein. Sie besetzen auch eine Maschinenund Traktorenstation samt der dazugehörigen Siedlung einen Kilometer nordostwärts des Haltepunktes Rasgulajewska.

    Im Morgengrauen des 14. September führt der kommissarische Oberbefehlshaber der 62. Armee, General Krylow, einen Angriff, der im Feuer der 295. und der 71. Infanteriedivision zusammenbricht. Die 71. Infanteriedivision schlägt sich in einem überraschenden Stoß über die Stadtmitte bis zum WolgaUfer durch. Gleichzeitig erreicht das XXXXVIII. Panzerkorps (Gen. Kempf) nach härtestem Häuserkampf in StalingradSüd ebenfalls das WolgaUfer.
    Montag, der 14. September, ist einer der kritischsten Tage für die Sowjets. Die Deutschen werfen 7 Divisionen, einige hundert Panzer und Flugzeuge in den Kampf, dazu um 1000 Geschütze. Am erbittertsten sind die Kämpfe an diesem Tag im Raum des MamaiHügels, am Ufer der Zariza, beim Getreidesilo und am Westrand der Vorstandt Minina. Der Hauptbahnhof wechselt allein an diesem Tag fünfmal den Besitzer.Am 14. September erobert die 6. Armee nach schweren Verlusten den beherrschenden Punkt des Stadtkerns, den MamaiHügel (Höhe 102) und sperrt damit den Schiffsverkehr auf der Wolga.
    Die beiden angreifenden Armeen, vom Süden die 4. Panzerarmee und vom Nordwesten die 6. Armee, stellen an der Zarizarinne, die das alte Stadt vom neuen Geschäftsviertel trennt, die Verbindung her.

    Am Dienstag nachmittag des 15. September gehen die Panzergrenadiere der 24. Panzerdivision südlich der Zarizaschlucht in zügigem Vorstoß durch die Altstadt und besetzen den Südbahnhof.
    Jetzt wird überall gekämpft: in Gärten, Höfen und Häusern, selbst in einzelnen Stockwerken und in halbzerstörten Räumen.

    Am Mittwoch erreichen nach verlustreichem Straßenkampf die Spitzen der 24. Panzerdivision das Ufer der Wolga.

    Am Donnerstag, dem 17. September, überträgt die Heeresgruppe B der 6. Armee die Führung über alle im Raum Stalingrad stehenden deutschen Verbände. Auch das südlich der Zariza kämpfende XXXXVIII. Panzerkorps (künftig GenLt. Heim) der 4. Panzerarmee (GenOberst Hoth) fällt unter den Befehl von General Paulus.
    An diesem Tag toben besonders erbitterte Kämpfe um den Hauptbahnhof. Die Deutschen greifen das Bahnhofsgelände mit einer starken Gruppe an, unterstützt von etwa zwanzig Panzern. Der Bahnhof wechselt am Donnerstag viermal den Besitzer.

    am Freitag, dem 18. September,
    Am Freitag konzentrieren sich die Kämpfe um den Hauptbahnhof und den MamaiHügel. Der Gipfel des Hügels wird von den Sowjets, die um etwa 500 Meter vorrücken können, zurückerobert. Dagegen bleibt der Hauptbahnhof nach fünftägigen blutigen Kämpfen, oft mit der blanken Waffe, in deutscher Hand.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 22. September 1942
    Heeresgruppe B: Im Raum um Stalingrad wies die 14. Panzerdivision einen Feindangriff gegen den rechten Flügel ab. Der Stadtteil südostwärts des Südbahnhofes ist bis zur Wolga gesäubert. Im Getreidesilo hält sich der Feind noch zäh. Nördlich der Zariza nahm die 71. Infanteriedivision Häuserteile ostwärts der Parteigebäude bis zur Wolga in Besitz. An der Nordfront zwischen Wolga und Don schwächere Angriffe als am Vortage.
    Wetter: morgens bedeckt, mittags aufklarend, Temperatur um 10 Grad.
    Richtigstellung des Oberkommandos der Wehrmacht, Dienstag, 22. September 1942:
    Bei der Darstellung des Kampfes um Stalingrad ist entgegen den Wünschen des OKW der Eindruck erweckt worden, als ob der Fall unmittelbar bevorstehe. Man darf nicht so tun, als ob jeden Augenblick eine Sondermeldung kommen müßte. Das OKW legt Wert darauf, festzustellen, daß die Kämpfe infolge der örtlichen Verhältnisse sehr schwierig sind...
    Von der Schlacht um Stalingrad meldet das Oberkommando der Wehrmacht, daß die harten Häuserkämpfe andauern. Über Schutt und Trümmerhaufen, über zusammengeschossene feindliche Panzerkampfwagen und zerstörte Artilleriestellungen oder Feldbefestigungen stößt der deutsche Angriff weiter in das Stadtinnere vor.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 25. September 1942
    Heeresgruppe B: Im Stadtgebiet von Stalingrad wurde die Hälfte des bisher von den Russen besetzten Nordstadtteils genommen. Mehrere feindliche Angriffe scheiterten.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 26. September 1942
    Heeresgruppe B: In Stalingrad wurden im zäh verteidigten Stadtteil nördlich der Zariza mehrere befestigte Häuserblocks, darunter die Parteigebäude im Zentrum der Stadt, sowie mehrere Erdbunker genommen.
    Wetter: klar und sonnig. Temperatur um 23 Grad.
    Im Stadtgebiet von Stalingrad wurden in harten Straßenkämpfen mehrere befestigte Häuserblocks genommen. Bei der erfolgreichen Fortsetzung des Kampfes erreichten die deutschen Truppen an weiteren Stellen die Wolga.
    Am Nachmittag stürmen die Stoßtrupps der 29. Infanteriedivision (mot.) und der 94. Infanteriedivision zusammen mit den Grenadieren der 14. Panzerdivision den in Rauch gehüllten Getreidesilo am Südbahnhof. Nach einer achttägigen Belagerung, ohne Verpflegung und Wasser, nachdem die letzte Munition verschossen ist, ergeben sich die Überlebenden. Damit scheint der Kampf auch um den Südteil der Stadt beendet.
    In harten Straßen und Häuserkämpfen gewinnen die Deutschen mit Flammenwerfern, Handgranaten und Sprengladungen Schritt für Schritt an Boden, und am 26. September hißt die 71. Infanteriedivision auf dem am Roten Platz gelegenen Parteigebäude die Reichskriegsflagge.

    Am Sonntag, dem 27. September, greifen ganze Stukageschwader sowjetische Stellungen im Norden der Stadt an: Die erste Großoffensive gegen die Stalingrader Industrieviertel beginnt. Ungeachtet schwerster Verluste, überqueren deutsche Sturmbataillone im Feuer der sowjetischen Artillerie die Minenfelder, stoßen bis zu 3 Kilometer vor und erobern dabei erneut den Gipfel des MamaiHügels.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 29. September 1942
    Heeresgruppe B: Im Raum von Stalingrad gruppierte sich die 100. Jäger Division um und griff in nordostwärtiger Richtung an. Die Division nahm zwei Drittel des Fleischkombinats.
    24. PanzerDivision säuberte den Westteil des Metallurgischen Werkes »Krasn.Oktjabr« und nahm den Stadtteil südwestlich und westlich der »Roten Barrikade« bis etwa 500 m nordwestlich der Eisenbahn. Der Nordwestteil drang in den Stadtteil Barrikady ein.
    Die 389. Infanteriedivision gewann mit Ostflügel GorodischtscheBach und nahm eine Gehöftegruppe
    Wetter: heiter, sonnig, Straßen trocken.

    30.09.1942     Hitler kündigt den baldigen Fall von Stalingrad an.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 4. Oktober 1942
    Heeresgruppe B: Bei Stalingrad wurden mehrere Feindangriffe südostwärts und ostwärts Barrikady zurückgeschlagen. Eigene Verbände traten beiderseits des GorodischtscheBaches gegen sich zäh verteidigenden Feind zum Angriff an.

    Am Dienstag, dem 6. Oktober, muß die 6. Armee wegen zu geringer Kampfstärken ihrer Infanterie den Angriff auf Stalingrad einstellen

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 7. Oktober 1942
    Heeresgruppe B: In Stalingrad wurde südwestlich der großen Eisenbahnschleife ein feindlicher Vorstoß zurückgewiesen.
    Wetter: heiter, warm, Straßen gut.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 10. Oktober 1942
    Heeresgruppe B: In Stalingrad beiderseitiges Artilleriefeuer.
    Wetter: bedeckt, windig.

    Am Montag morgen, dem 12. Oktober, inspiziert der neue Kommandeur der 16. Pz.Div.Generalmajor Angern, die Stellungen und Gefechtsstände seiner Division, die am 23. September als erste das Wolgaufer erreichte, und gibt bekannt: »Spartakowka und Rynok müssen fallen!«

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 13. Oktober 1942
    Heeresgruppe B: Südlich Stalingrad lebhafter Übersetzverkehr. Ein von 2 Bataillonen geführter Angriff konnte bei Jalchi zurückgeschlagen werden. In Stalingrad wurden im Bereich der
    100. JägerDivision und 389. Infanteriedivision feindliche Aufklärungsvorstöße abgewiesen.
    An der Nordfront konnte der Gegner in geringer Tiefe in die eigenen Stellungen einsickern. Bereinigung ist vorgesehen.
    Wetter: Bedeckt, im Süden heiter, im Nordteil regnerisch.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 14. Oktober 1942
    Heeresgruppe B:
    Am 14. Oktober beginnt ein sorgfältig vorbereitetes Unternehmen, ein Großangriff mehrerer deutscher Divisionen  darunter die 14. Panzerdivision, die 305. und die 389. Infanteriedivision  auf das Traktorenwerk Dscherschinksi, an dessen Ostrand der Gefechtsstand der 62. Armee (Gen. Tschuikow) liegt. Von allen Frontabschnitten der 6. Armee, auch von den Flanken am Don und in der Kalmückensteppe, zieht man Verstärkungen zusammen. Fünf Pionierbataillone, in der geforderten Art des Bunkerkampfes geschult, werden mit Transportmaschinen aus Deutschland eingeflogen. Das ganze VIII. Fliegerkorps unterstützt den Angriff, der zur Eroberung Stalingrads der allerletzte sein soll. Im Morgengrauen des 14. Oktober gehen Artilleriefeuer und Bombenhagel auf sowjetische Stellungen am Traktorenwerk nieder. Und um 8.00 Uhr tritt die 14. Panzerdivision zum Angriff an. Die deutsche Artillerie schießt mit massiertem Feuer eine Gasse durch die Minenfelder, bahnt den Stoßtrupps den Weg zum DscherschinskiWerk. Gegen Abend durchbricht die Infanterie die sowjetischen Stellungen, dringt dann bei Nacht in das Werkgelände ein, erreicht das Wolgaufer und spaltet damit die 62. Armee in zwei Teile.
    Der Kampf um dieses Industrieviertel gehört zu den erbittertsten Gefechten der ganzen Schlacht:
    An diesem Abend ist nur noch ein Brückenkopf nördlich der Traktorenfabrik in sowjetischen Händen. Die Eroberung der Trümmer einer kleinen Werkhalle wird zum Tagesziel und gleicht einem gewonnenen Gefecht. Doch die 6. Armee hat an diesem Nachmittag kein frisches Bataillon mehr, um die letzten 300 Meter, die sie noch von Tschuikows Gefechtsstand trennen, zu überwinden.
    Wetter: Bewölkt, kühl, windig.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 15. Oktober 1942
    Heeresgruppe B: Südlich Stalingrad wurde am ZazaSee eine feindliche Kräftegruppe vernichtet. LI. A.K. (Stalingrad) trat 7.30 Uhr am 14.10.42 zum Angriff an und erreichte im Vorstoß mit 14. Panzerdivision die Häusergruppe im Südwestteil des Traktorenwerkes, während sie mit 305. mot. Division nördlich davon durchstieß und die Häusergruppe nordostwärts des Traktorenwerkes erstürmte. Auch 389. Division am Nordrand der Stadt konnte im Vorstoßen weiter nach Osten Gelände gewinnen.
    Bis zum 15. Oktober wird der größte Teil des Industrieviertels mit dem Traktorenwerk erobert. Und am Sonnabend, dem 17. Oktober, ist beinahe das ganze Werk Krasnaya Barrikady in deutscher Hand. An diesem Tag läuft sich aber der deutsche Angriff in Einzelkämpfen fest. Unterirdische Gänge, die einzelne Teile der großen Werke miteinander verbinden und mit denen die Sowjets gut vertraut sind, ermöglichen es ihnen immer wieder, überraschend im Rücken der deutschen Truppen aufzutauchen und zuzuschlagen.
    In diesen Kämpfen schwindet die Kraft der deutschen Divisionen dahin, die seit vier Monaten in ununterbrochenem Einsatz stehen. Etwa ab 17. Oktober verstärken die sowjetischen Luftstreitkräfte ihre Tages und Nachtangriffe so bedeutend, daß die deutschen Jagdflieger ihre »unangetastete nächtliche Luftherrschaft« zusehends verlieren.
    Wetter: Heiter, kühl.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 16. Oktober 1942
    Heeresgruppe B: Der Angriff der 6. Armee führte am 15. 10. zur völligen Inbesitznahme des Nordteils von Stalingrad einschließlich Traktorenwerk und der Ziegelei. Teile der 14. Panzerdivision stießen bis an den Rand von Rynok vor.
    Wetter: Bewölkt, kühl, regnerisch, nachts Frost .

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 17. Oktober 1942
    Heeresgruppe B: Teile der 14. Panzerdivision und 305. Infanteriedivision stießen in südwestlicher Richtung in das Gelände der Geschützfabrik vor; gleichzeitig erfolgte ein Angriff eigener Kräfte von der Ziegelei am Ufer entlang. Kämpfe sind hier noch im Gange. 16. Panzerdivision hat im Angriff von Norden den OrlowkaBach erreicht und damit die Verbindung zwischen dem XIV. Panzerkorps und dem LI. Korps hergestellt.Das Traktorenwerk »Dscherschinski«, das schon im Frieden mit die besten russischen Panzer produzierte und seit Kriegsbeginn vollständig auf den Panzerkampfwagenbau umgestellt wurde, ist in deutscher Hand.
    Das DscherschinskiWerk  so genannt nach dem berüchtigten Gründer der TschekaGPU  war überhaupt die erste Großfabrik, die die Bolschewisten erbaut haben. Um welche Ausmaße es sich hier handelt, kann man daraus ersehen, daß die Anlagen des Werkes eine Länge von sechs und eine Breite von zwei Kilometern haben. Bei Kriegsbeginn hat diese Fabrik nach Moskauer Angaben 27 v. H. der gesamten bolschewistischen Traktorenproduktiori und 20 v. H. der Panzerwagenerzeugung gedeckt.

    Die Säuberung des in den letzten Tagen gewonnenen Stadt und Industriegeländes führte, wie das OKW mitteilt, am
    18. Oktober noch zu vereinzelten Kämpfen mit versprengten Bolschewisten und versteckten Widerstandsnestern. Die Ruinen einiger Betongebäude mußten Stockwerk für Stockwerk gestürmt und ausgeräuchert werden. In einem dieser zerborstenen Blöcke saßen deutsche Soldaten im Erdgeschoß und in den Kellern, während sich Bolschewisten noch in den oberen Geschossen verbarrikadiert hatten.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 19. Oktober 1942
    Heeresgruppe B: Über die Kämpfe bei Stalingrad liegen noch keine Meldungen vor. Nördlich der Landbrücke zwischen Don und Wolga stellte Luftaufklärung Heranführung von Feindkräften fest. Mit einem Angriff hier ist zu rechnen.
    Wetter um Stalingrad: Anhaltende zum Teil starke Regenfälle, windig. Temperatur bis plus 10 Grad

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 20. Oktober 1942
    Heeresgruppe B: Im Nordteil der Geschützfabrik lebte hinter der Front russischer Widerstand in einzelnen Nestern wieder auf. Teile der 16. Panzerdivision und 94. Infanteriedivision drangen in den Westteil Spartakowka ein und nahmen eine Häusergruppe.
    Wetter: anhaltender Regen, z. T. Schneeschauer, Wege aufgeweicht.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 22. Oktober 1942:
    Ein feindlicher Angriff zwischen Wolga und DonKanal südlich Stalingrad wurde abgewiesen. Bei Stalingrad stieß der Nordflügel der 79. Infanteriedivision nördlich des Werkes »Roter Oktober« gegen die Eisenbahn vor. 305. Infanteriedivision säuberte weiter den Nordteil der Geschützfabrik. Der Feind wiederholte seine Entlastungsangriffe westlich der Wolga auf die Stellungen der dort stehenden 3. (mot.) Division mit Panzern und Artillerie.
    Wetter: Im Raum Stalingrad wechselnd bewölkt, windig, trocken. In Senken noch starke Verschlammung, Gelände wieder befahrbar.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 23. Oktober 1942:
    Die Vorbereitungen für den Angriff am 23. 10. im Raume Stalingrad wurden beendet.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 24. Oktober 1942
    Heeresgruppe B: Südlich Stalingrad beiderseitiges ArtillerieStörungsfeuer. 79. Infanteriedivision gewann Eisenbahn an Westrand des Metallurgischen Werkes (1. Angriffsziel) und stieß mit Stoßtrupps gegen die Mitte des Werkes vor. Die großen Werkhallen wurden genommen. Kämpfe dauern noch an. 14. Panzerdivision räumte Widerstandsnester in der Brotfabrik aus. Nach unbestätigten Meldungen ist ein Stoßtrupp der 79. Infanteriedivision bis zur Wolga durchgestoßen. Wetter im Raume Stalingrad: wechselnd bewölkt, kühl, trocken.
    Am Sonnabend, dem 24. Oktober, hat endlich die 14. Panzerdivision die Brotfabrik am Südeck der »Roten Barrikade« erreicht. Am Steilufer hält die 39. Gardedivision (Gurjew) jetzt nur noch einen kleinen Streifen von etwa 200 Metern Länge. Weiter südlich, im Hüttenwerk Krasny Oktjabr sind noch die Trümmer der Sortierabteilung und der Kalibrierstation des Stahlgußwerks in sowjetischer Hand. Alles in allem verteidigt General Tschuikow noch ein Zehntel der Stadt, darunter einige Fabrikruinen und eine Anzahl schmaler Brückenköpfe am Steilufer entlang.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 25. Oktober 1942
    Heeresgruppe B: Im Kampf um Stalingrad wurde der Südwestteil des Metallurgischen Werkes gesäubert. Kampf um eine Halle ist noch im Gange. Mehrere russische Erkundungsvorstöße im Norden des Werkes wurden abgewiesen. Der Angriff in der Brotfabrik kam nur langsam vorwärts. Die Kämpfe dauern noch an. Teile der 94. Division und Stoßtruppen der 16. Panzerdivision griffen am Vormittag in Spartakowka an und nahmen den Ostteil der Stadt mit Ausnahme einer Häusergruppe, um die noch gekämpft wird.
    Wetter im Raum Stalingrad: heiter, Wege wieder befahrbar, Temperatur plus 2 Grad.

    Am Sonnabend, dem 24. Oktober, hat endlich die 14. Panzerdivision die Brotfabrik am Südeck der »Roten Barrikade« erreicht. Am Steilufer hält die 39. Gardedivision (Gurjew) jetzt nur noch einen kleinen Streifen von etwa 200 Metern Länge. Weiter südlich, im Hüttenwerk Krasny Oktjabr sind noch die Trümmer der Sortierabteilung und der Kalibrierstation des Stahlgußwerks in sowjetischer Hand. Alles in allem verteidigt General Tschuikow noch ein Zehntel der Stadt, darunter einige Fabrikruinen und eine Anzahl schmaler Brückenköpfe am Steilufer entlang.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 26. Oktober 1942
    Heeresgruppe B: In Stalingrad selbst wurden starke feindliche Gegenangriffe gegen das Metallurgische Werk von Süden und Nordosten abgewehrt. In der Brotfabrik konnten weitere Teile gesäubert werden. Nördlich davon wurden weitere Widerstandsnester im Hintergelände in Kellern und Gängen ausgeräumt.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 27. Oktober 1942
    Heeresgruppe B: Auch am gestrigen Tage setzte der Russe seine Angriffe südlich Stalingrad längs der Wolga nach Norden fort. Es gelang ihm, mit mehreren Panzern die Stellungen zu durchbrechen. Gegenmaßnahmen von der Flanke aus sind im Gange. Es wurden bisher 18 Panzer abgeschossen.
    In hartnäckigem Häuserkampf in Stalingrad wurden weitere Hallen im Metallurgischen Werk und der Südteil der Brotfabrik in Besitz genommen und so günstige Ausgangsstellungen für den am 27. 10. vorgesehenen Durchstoß zur Wolga erreicht.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 28. Oktober 1942:
    Am Nachmittag des gestrigen Tages griff der Feind abermals westlich der Wolga Stellungen der 371. Division südlich Stalingrad an. Es gelang ihm unter Einsatz von Panzern und starker Artillerie, die Einbruchsstelle vom Tage zuvor zu erweitern und in den Südteil von Kaporoschoje einzudringen. 79. Inf.Division nahm im Angriff die restlichen Teile des Metallurgischen Werkes »Roter Oktober«. Nördlich davon griffen Teile der 14. Panzerdivision und 305. Division aus der Brotfabrik und der Fabrik »Rote Barrikade« in Richtung Wolga an und erreichten das Ufer bis einschließlich Treibstofflager. Nördlich davon stehen Teile der 305. Division im harten Kampf zwischen Geschützfabrik und Wolga.
    Wetter: Klar, sonnig, trocken.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 3. November 1942
    Heeresgruppe B: Fortsetzung der Kämpfe im Industriegelände von Stalingrad. Südlich der Ziegelei nahmen eigene Truppen das Wolgaufer in die Hand. Auch im Nordteil der Stadt sind noch Kämpfe um einzelne Häuserblocks im Gange.
    In den Tagen, etwa am 2. oder 3. November, stellt die deutsche Funkaufklärung fest, daß die Truppen der Roten Armee zwischen Wolga und Don umorganisiert werden.
    Wetter: Sonnig und warm.

    Am 3. November, befiehlt Hitler eine Panzerdivision und zwei Infanteriedivisionen aus Frankreich in den Bereich der Heeresgruppe B als Eingreifreserve hinter die rumänische 3. Armee (GenOberst, Dumitrescu) und italienische B. Armee (GenOberst Gariboldi) zu verlegen.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 4. November 1942
    Heeresgruppe B: Im Südteil Stalingrad aus Richturig Städtisches Kraftwerk und im Metallurgischen Werk wurden mehrere feindliche Aufklärungsvorstöße abgewiesen. Feindliche Restteile im Werk »Roter Oktober« wurden vernichtet. Ebenso wurden restliche Feindnester in der Südspitze der Ziegelei aufgerieben.
    Wetter: Sonnig und trocken.

    Lagevortrag, Oberkommando der Wehrmacht, 7. November 1942:
    Der Generalstab des Heeres berichtet, daß nach Agentenmeldungen am 4. November in Moskau ein Kriegsrat mit allen Oberbefehlshabern stattgefunden habe, bei dem beschlossen worden sei, noch in diesem Jahr eine große Offensive entweder an der DonFront oder in der Mitte durchzuführen

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 7. November 1942
    Heeresgruppe B: Südlich Stalingrad wurde ein russischer Angriff auf die 20. rumänische Division am DonKanal zurückgewiesen. Ansammlungen des Feindes südlich Stalingrad wurden durch eigene Artillerie bekämpft. Auf dem rechten Flügel der italienischen B. Armee starke Panzeransammlungen des Feindes beobachtet.

    09.11.1942     Neun Zehntel von StalingradStadt werden erobert. Hitler verkündet im
    Münchner Bürgerbräukeller: Stalingrad ist vollständig in deutscher Hand.

    11. 11. 1942   Befehl für den Angriff der deutschen 305. Infanteriedivision  und Inbesitznahme
    der Halle 4 im Werk »Roter Oktober«:

    1. Feind hält mit starken Kräften Teile des Werkgeländes »Roter Oktober«.
  • Die Martinofenhalle (Halle 4) ist der Brennpunkt seiner Verteidigung. Mit der Wegnahme dieser Halle fällt Stalingrad.
     
  •  2.verst. Pi. Btl.nimmt am 11. 11. Halle 4 und stößt zur Wolga durch. Erstes Angriffsziel: Südostseite Halle 4.
  • 3. Es werden eingesetzt: rechts: Pi.Btl. Sprenger, Mitte: 1. u. 3. Kp., links 2. Kp. Trennungslinie zwischen Pi. Sprenger und 1. Kp.: Südwestliche Hallenwand. Treunungslinie zwischen 3. und 2. Kp.: Nordostwärtige Hallenwand. Gliederung und Ausrüstung gemäß mündlicher Anweisung.
  • 4. Artillerieregiment und IGGruppe (8 Geschütze) unterstützen den Angriff durch Vernichtungsfeuer auf Nordwestteil Halle 4 von x5 bis x Uhr, danach durch Niederkämpfen auftretender Ziele im Zuge des Angriffs. VB gehen mit den Stoßtruppenführern mit, Artillerieregiment mit Pi. Sprenger und 2. Kp., IGGruppe mit 1. und 3. Kp.
  • 5. 2cmFlakbatterie unterstützt den Angriff durch Niederkämpfen der Scharfschützen im Dachgestänge der Halle aus Stellungen in Gegend Leiterhaus.
  • 6. Kroat. IR 369 besetzt und sichert unmittelbar hinter den Stoßtruppen das gewonnene Gelände. Eine Kompanie zu meiner Verfügung bei Leiterhaus.
  • 7. Bereitstellung muß bis 3.00 Uhr eingenommen sein. Meldung unter »Martin«.
  • 8. Leuchtenzeichen:
  • Weiß: Hier sind wir (alle 5 Minuten).  Rot: Gegenangriff  Grün: Verstärkung erbeten.
  • 9. Truppenverbandplatz:  Haus 50 Meter nordwestlich Halle 4.
  • 10. Kampfgruppengefechtsstand:
     

  • Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 14. November 1942
    Heeresgruppe B: In Stalingrad nahmen Stoßtrupps ostwärts »Rote Barrikade« 2 Häuserblocks und das Kommissarhaus. Ein Feindangriff von 150 Mann wurde abgewiesen. An der übrigen Front der Heeresgruppe außer einem Feindangriff von 2 Bataillonen südostwärts Serafimowitsch, welcher abgewiesen wurde, keine besonderen Ereignisse.

    Am
    19. 11. 1942 begann die  große sowjetische Gegenoffensive – Codename „Uranus“
    gegen den linken und rechten Flügel der 6. Armee. Diese durchbrachen die Front im Norden und Süden bei den allgemein als  schlecht ausgerüstet und kampfschwach eingeschätzten rumänischen Verbündeten der Wehrmacht. Der Durchbruch der sowjetischen Verbände führte zu teilweise chaotischen Absetzbewegungen bei den rumänischen und deutschen Einheiten. Paulus schlug dem OKW die unverzüglich   Rücknahme der 6. Armee vor, um einer drohenden Einkesselung zu entgehen. Dieser Vorschlag wurde von der Heeresgruppe und vom Chef des Generalstabes,  General der Infanterie Zeitzler, unterstützt. Da sich Hitler jedoch gerade in Berchtesgaden aufhielt, fiel im OKW keine Entscheidung. Nach der Rückkehr ins vorgeschobene Führerhauptquartier in Winnizza (Ukraine) verbot Hitler  den Ausbruch. Noch vor der vollständigen Einkesselung erhielt die 6. Armee mit ihren cirka 270.000 Soldaten und Offizieren den Befehl, sich in der "Festung" Stalingrad einzuigeln.

    Lagebericht, Oberkommando des Heeres, 21. November 1942
    Heeresgruppe B: Umfassend geführte Feindangriffe mit stärkeren Kräften gegen Chalchuta konnten in schweren Kämpfen größtenteils abgewiesen werden, z.T. sind sie noch im Gange. Der Feind griff die ganze Front der 4. Panzerarmee mit starken Kräften und zahlreichen Panzern an. Während es im Südteil der Armee gelang, mehrere Vorstöße abzuschlagen, konnte der Gegner zwischen Tundutowo und dem DonWolgaKanal an verschiedenen Stellen in die rumänischen Stellungen einbrechen. Lage teilweise noch ungeklärt ... Feindliches Angriffsverfahren war in erster Linie, mit Panzern und motorisierten Truppen die Widerstandsnester zu umgehen und in die Tiefe zu stoßen.

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