Daten      -    Versorgungsflüge     -   Wetter
                                            ( Auszüge aus Kriegstagebuch der 6. Armee )

14.09.1942 
-Wechselnd bewölkt, am Nachmittag Regenschauer

-LI. A. K.meldet 17.55 Uhr
Bedeckt, sehr windig, kühl

-Pz. K.: 17.15 Uhr 
windig, kühl, vereinzelte Niederschläge


16.09.1942
-Bei XI. A. K.
Wetter: wechselnd bewölkt, windig, Temperatur Weiterhin sinkend.
 

19.09.1942
-LI. A. K.:
Wetter: im Allgemeinen heiter, windig, trocken


21.09.1942
-Gen. Kdo. VII. A. K. 17.50 Uhr
Wetter: wechselnd bewölkt, trocken, Straßen gut.


24.09.1942
-Gen. Kdo. VIII. A. K. 17.20 Uhr
-Wetter: sonnig, klar


27.09.1942
XI. A. K.
Wetter: klar, sonnig


28.09.1942
-Wetter: heiter, sonnig, zunehmende Temperatur
-VIII. A. K.: Wetter: heiter, sonnig, warm, am Spätnachmittag windig.


30.09.1942
-Wetter: heiter, klar, windig.


02.10.1942
Wetter: heiter, warm


03.10.1942
Wetter:
Im Allgemeinen heiter, warm


08.10.1942
Wetter:
wechselnd bewölkt, zeitweise diesig, trocken.


12.10.1942
Wetter im Allgemeinen heiter, trocken.


14.10.1942
Wetter: Im Allgemeinen heiter, kühl


11.11.1942
Wetter: trocken, Frost, bewölkt.


17.11.1942
- Wetter und Straßenzustand gut.
- Wetter: dichter Nebel, nachmittags zeitweise Regen, starker Eisgang auf der Wolga.
-XIV. Pz. K. 16.25 Uhr-Wetter: stark bedeckt, neblig, schwacher Frost, sehr schlechte Sicht.


20.11.1942
Wetter: Temperatur um 0 ° C. leichter Schneefall, schlechte Sicht, Vereisung


21.11.1942
Wetter: bewölkt, Straßenzustand gut Mäßige Fliegertätigkeit.


22.11.1942
Die  6. Armee ist eingeschlossen  !


24.11.1942
ab 24.11.42 wurde Generalmajor Pickert - Kommandeur der 9.FlakDiv -
als Beauftragter der Armee für die Luftlandung von Versorgungsgütern auf dem Flugplatz Pitomnik eingesetzt. Die 9.FlakDiv. regelt auf Anweisung der Armee die Ausgabe der Versorgungsgüter
Im Kessel gibt es eine Anzahl Flugplätze wie Pitomnik, Gumrak, Bassargino, Karpowka und Stalingradski, von denen einige bis zur Einschließung von der Luftwaffe benutzt wurden. Für den Versorgungseinsatz kommt jedoch nur Pitomnik in Frage, denn dieser Platz eignet sich für den Flugbetrieb auch bei Nacht. Bassargino, ein ehemaliger sowjetischer Feldflughafen, besitzt nicht die notwendigen Einrichtungen und liegt wie Karpowka zu nahe an der Frontlinie, und den bestens geeigneten Flugplatz Gumrak weigert sich General Paulus zur Verfügung zu stellen, um sein am Rande liegendes Hauptquartier nicht zu gefährden.


25.11.1942

Luftversorgung durch das VIII. Fliegerkorps ( Gen.Lt. Fiebig ) setzt ein. Oberst Förster, der Kommandore des Kampfgeschwaders z.b.V. 1 übernahm den Befehl über alle zur Zeit bei der Luftflotte 4 befindlichen  Transportverbände.
Nach den Berechnungen der 6. Armee war ein täglicher Einflug von  mind. 500 to Versorgungsgüter nötig, um die Kampfkraft der Divisionen aufrechtzuerhalten.d.h. täglich 250 Ju 52 oder 420 HE 111 oder gemischte Transportgruppen.  Unrealistische Einschätzung, da so viele Maschinen zwar theoretisch zur Verfügung standen, aber aufgrund der oft extrem schlechten Wetterbedingungen nicht hätten fliegen können bzw. z. Teil noch für die Versorgung der Truppen in Afrika bzw. an anderen Fronten gebunden waren.!
Die Unberechenbarkeit der Wetter - und Feindlage machten somit die Versorgung des Kessels letzlich zu einem Glücksspiel. GenLt Fiebig war einer derjenigen, der vor zuviel Optimismus warnte und der die erforderliche Versorgung für nicht möglich hielt. Aber allen guten Argumenten zum Trotz wurde ein möglicher Ausbruchversuch aus dem Kessel ( Ende November /Anfang Dezember ) unterlassen! Nicht zuletzt weil im vergangenen Winter die Versorgung der dt. Truppen , die monatelang im Kessel von Demjansk eingeschlossen waren, geklappt hat.
Allein die Brotversorgung der 6. Armee: - bei 200 g täglicher Ausgabe an 250000 Mann - betrug 50 to, d.h. 25 Ju 52 müßten täglich nur Brot transportieren!!
Der Oberquartiermeister der Luftwaffe hielt 300 to täglich für möglich, wenn die HE 111 freigestellt würden und keine Kampfeinsätze mehr fliegen brauchten.

Luftzufuhr auch am heutigen Tage völlig unzureichend.
Es trafen ein:
23 Ju mit 42,2 cbm Otto und 2 cbm Diesel.
9 Ju mit 20,3 to panzerbrechende Munition

Lage verlangt laufend Verschiebung von schnellen Verbänden zur Stützung bedrohter Frontstellen. Bei derart geringen Zuführungen vor Betriebsstoff ist dies unmöglich und kann zu schwersten Krisen führen.

Steigerung der Luftzufuhr ist die Existenzfrage der Armee!
Munitionslage noch tragbar.
Ab 27.11. Zufuhr von 30 to le. F. H. 18 notwendig.
Bei Zuführung von panzerbrechender Munition wird gebeten, nur die angeforderte Munition zu schicken. Zuführung von Bajadere, Barbarossa, Bianka ist unnötig und bedeutet nutzlose Belastung des Transportraums.

Verpflegung noch ausreichend.
487 Verwundete wurden abtransportiert.


26.11.1942
Armee - Oberkommando 6A. H. Qu., 26.11.1942
Abt. - I a

Funkspruch an Heeresgruppe Don
Infolge Abschusses eigener Aufklärer durch Russen keine eigene Aufklärung nach Wünschen der Armee möglich. Daher zu spätes Erkennen feindlicher Angriffsabsichten.
Erbitte Verlegung von Aufklärern mit Jagdschutz nach Pitomnik.
AOK. 6 - I a

- 27 Versorgungs- Ju gelandet.
Betriebsstofflage dadurch äußerst kritisch.
Bringt bald jede Verschiebung zum Erlahmen.

- Abschub von Verwundeten mit Transport - Ju: 290 Verwundete

-Wetter: aufheiternd, höhere Wolkendecke.

-In der ersten Phase, als die vier Absprungplätze Tazinskaja, Morosowsk, Tomosin und Bobojawlenskaja “ nur “ ca. 150 - 200 Km von Stalingrad entfernt, sind 2 Flüge pro Tag die Regel.  Die Schwerverwundeten wurden aus Pitomnik nach Tazinskaja, die Leichtverwundeten nach Morosowsk geflogen.

XI. A. K.17.45 Uhr   Wetter: bedeckt, leichter Schneefall, kalt

Betriebsstofflage:
Betriebsstoffbestände können nicht in VS gemeldet werden. Die Masse aller Truppenteile hat keine Bestände und liegt still. Die geringen Bestände werden zum Verschieben einzelner Panzer, Artillerie und Panzerabwehrwaffen benötigt.

Verpflegungslage:
Die Truppe ist, nachdem die Verpflegungssätze sofort auf halbe Portionen herabgesetzt wurden, bis 05.12. verpflegt, mit Brot jedoch nur bis 01.12. Ein Ausgleich innerhalb der verschiedenen Truppenteile wurde vorgenommen. Pferdefutter ist nur noch bei einigen Divisionen in geringer Menge vorhanden.


27.11.1942
- Heute nur 13 Ju gelandet.

- Abschub von Verwundeten:
Mit 12 Flugzeugen 200 Verwundete aus Pitomnik.
Wetter: Schneesturm, Temperatur - 5 °C
 

- XI. A. K. 16.35 Uhr 
                 Wetter: bedeckt, Schneetreiben, windig.

IV. A. K. 16.05 Uhr 
               Wetter: Schneetreiben, scharfer Wind, Temperaturen um 0 °C

Wetter: abends aufklarend, windig, Frost

Funkspruch an Heeresgruppe Don
Tagesmeldung
Durch Schneetreiben und schlechtes Wetter bedingt trafen am 27.11. nur
12 Ju ein.
Versorgungslage verschärft sich dadurch weiter.


28.11.1942
- Wetter: Mondnacht, klar, - 7 °C, scharfer Wind.

- AOK. 6 - I a An Funkzentrale
Durchgegeben: Hptm. Behr
Aufgenommen: Obergefr. Buchmann
15.30 Uhr

Betriebsstofflage:
Zugang an Betriebsstoff (zusammengefasst Tag- und Nachteinsatz)
31,6 cbm.
Betriebsstoff wurde wie am Vortage schwerpunktmäßig verteilt. Bestände sinken trotz stärkster Drosselung des Verbrauchs bedenklich ab. Der Verbrauchssatz lässt sich nicht mehr angeben, da die Masse der Kfz stillgelegt und nur ein Teil der Panzer und Panzerabwehrwaffen beweglich gehalten werden kann. Erhöhte Zufuhr im Lufttransport wie bereits in Ziffer 1 angegeben, dringend erforderlich.

Verpflegungslage:
Der Stand der Verpflegungslage ist nach vorläufiger Feststellung und nach Durchführung des erforderlichen Ausgleichs folgender:
Brotverpflegung bei 350 gr. Portionen bis 06.12.,
Mundverpflegung bei gekürzten Portionen bis 10.12.
Sofortiges Backen von Brot im Raum Norosowskaja erforderlich, da voraussichtlich ab 04.12. Luftversorgung mit Brot beginnen muss. Heute Zuführung an Verpflegung insgesamt 14 to Luftversorgung mit Verpflegung außer Stärkungsmittel noch nicht notwendig.

- Nacht 27. / 28.11. trafen 17 Ju ein,
am 28.11. 22 Ju Inhalt:
31,9 cbm Otto
29,8 to Munition
14 to Verpflegung

Verpflegungslage der Armee macht Zufuhr von Verpflegung noch nicht erforderlich.

- XIV. Pz. K. 17.55 Uhr
Wetter: klar, gute Sicht, mäßiger Frost.

-Luftversorgung eingetroffen:
Seit 27.11., 21.00 Uhr:
39 Ju

- Wetter: klar, Frost


29.11.1942
XI. A. K.
Wetter: regnerisches, trübes Wetter. Gegen Abend aufreißende Bewölkung.

IV. A. K. 16.45 Uhr
Wetter: Während der Nacht Schneesturm. Seit dem Morgen ansteigende Temperaturen über 0 °C und zeitweise Regen. Seit Mittag aufheiternd.


AOK. 6 - I a - 20.20 Uhr
Am 29.11.05
11 Ju
14 He  für Versorgung eingetroffen

Wetter: Vormittag Regen, Vereisung, Temperaturen um 0 °C. Nachmittag aufklarend, Wege zum Teil schlecht befahrbar, besonders für Panzer.


30.11.1942
VIII. A. K.meldet 16.25 Uhr
Wetter: teils sonnig, teils bewölkt, gute Sicht.
Sehr rege Feindfliegertätigkeit gesamten Korpsbereich und zahlreiche Feindbombenangriffe auf Truppen
in der HKL und im Rossoschkatal, besonders auf dem Flugplatz Pitomnik.


-IV. A. K. 16.40 Uhr
Wetter: klar, sonnig, gegen Mittag Eintrübung, Temperaturen um 0 °C.

-XIV. Pz. K. 17.40 Uhr
Wetter: tagsüber Tauwette, Wege aufgeweicht, gegen Abend leichter Frost.

- Eingetroffene Versorgung:
42 Ju 17 He
Wetter: klar, Temperaturen über null.


01.12.1942
Wetter: Vormittags bewölkt, später Schneefall.

-IV. A. K. 16.10 Uhr
Wetter: Nach kalter Nacht am Morgen leicht bewölkt. Schwacher Frost, seit Mittag Schneefall.

- XIV. Pz. K. 17.10 Uhr
Wetter: Tagsüber klar, später zunehmende Bewölkung, Schneefall.

- Wetter: Anhaltender Schneefall, später in Regen übergehend.

-Vom 30.11., 14.00 Uhr, bis 01.12., 14.00 Uhr, eingetroffen: 32 Ju 24 He

-Für den Abtransport von Feldpost wird auf dem Flugplatz  Pitomnik ein FpA eingerichtet  welches bis zum 5. Dezember einsatzbereit sein muß. Zuführung von Feldpost erfolgt von Morosowskaja. Zum Schutz und Geleitschutz der Versorgungsflüge wurde eine  Platzschutz- Staffel vom Jagdgeschwader 3 auf Pitomnik stationiert. Diesen wenigen Me 109 Flugzeugen war es zu verdanken, daß die sowjetischen Schlacht- und Jagdflieger den deutschen Nachschub nicht unterbinden und auch die Bodenanlagen nicht zerstören konnten. 

02.12.1942
IV. A. K: 16.45 Uhr
Wetter: Während der Nacht - 13 °C, tagsüber bis zu - 9 °C, wolkenlos, sonnig.

- XIV. Pz. K. 17.10 Uhr
Wetter: klar, sonnig, leichter Frost.
-VIII. A. K. 17.20 Uhr
Wetter: klar, kalt, bei Bewölkung.

- Luftversorgung bis 02.12., 14.00 Uhr:
28 He 111

Wetter: Frost, klar, 5 - 10 cm Schneedecke.


03.12.1942
V. A. K. 17.00 Uhr (
Wetter: Temperaturen um 0 °C, neblig, Schneetreiben.

- VIII. A. K. 17.10 Uhr
Wetter: Mit Ausnahme einiger Vormittagsstunden sehr neblig. Schneetreiben und Regen, Sicht sehr schlecht.

- XIV. Pz. K. 17.20 Uhr
Wetter: bewölkt, am Nachmittag Schneefall, schlechte Sicht.

- Zwischen großer Wolgainsel ostw. Traktorenwerk und Westufer durchgehende Eisdecke, noch nicht tragfähig. Am Hauptstrom etwa 80 m Ufereis, in der Mitte starker Eisgang.


04.12.1942
IV. A. K. 16.25 Uhr
Wetter: Diesig, schlechte Sicht, noch kalt.
-XIV. Pz. K 19.25 Uhr
Wetter: Tagsüber Bodennebel, zeitweilig gute Sicht, mit Dunkelheit leichter Schneefall, Schlechte Sicht.

-Eingetroffene Versorgungsflugzeuge  bis 04.12., 17.00 Uhr:
48 Ju
15 He

-Die Armee-Feldpostumschlagstelle ist ab 6.Dez. aufnahmebereit. Umschlagstelle befindet sich beim Korps-Feldpostamt 408, in einer Schlucht 2 Km südostwärts Bol.Rossoschka. Zufuhr der Feldpostsäcke hat mit Kfz der DivFpÄ dorthin zu folgen.Weiterleitung von Armee-Umschlagstelle zum Flugplatz Pitomnik wird durch Korps-Feldpostamt 408 geregelt. Selbstständige Ableitung der Feldpost auf dem Flugplatz Pitomnik ist verboten. Päckchen und Briefpost über 20g sind von der Beförderung ausgeschlossen.


05.12.1942
V. A. K. 16.00 Uhr
Wetter: Während der Nacht 20 cm Schneefall, am Morgen zeitweise Sprühregen, tagsüber neblig, schlechte Sicht. Temperaturen um 0 °C

- XIV. Pz. K. 17.10 Uhr
Wetter: bedeckt, Tauwetter, Regenfälle, Sicht nur zeitweilig über 1000 m.

-Wetter: Feuchtkalt, 15 cm Schnee, sehr neblig, Schnee und regen. Straßen sehr glatt.

-Eingetroffene Versorgungsflugzeuge  bis 05.12., 17.00 Uhr:
28 Ju
15 He


06.12.1942

von AOK. 6 / O. Qu.                    06.12.1942
Heeresgruppe Don
Verpflegungsstärken AOK. 6 im Kessel: 275 000 Mann,
davon 11 000 Rumänen 20 300 Hilfswillige

Bis 06.12., 17.00 Uhr
29 Ju
25 He 111 ( Abwurf ) eingetroffen

Temperaturen um 0 °C
Schlechte Sicht, z. T. Sprühregen


07.12.1942
Reger Fußgängerverkehr über zugefrorenen Wolgaarm westliche der großen Insel.

- Verpflegung ist durch Kürzung auf die Hälfte bis ein Drittel der Portionen derart gestreckt, dass die Armee bis etwa 18.12. ausreicht, wobei zu berücksichtigen ist, dass diese Streckung auf Kosten des Kräftezustandes und der Widerstandsfähigkeit der zum größten Teil ohne heizbare Unterkünfte kämpfenden Infanterie geht. Da Pferdefutter nicht vorhanden ist, wird die Masse der Pferde bis Mitte Januar abgeschlachtet sein. Die bisher zugeführten Betriebsstoffmengen reichen knapp für die notwendigen Gefechtsverschiebungen der Panzer, dagegen nicht für Verschiebung von mot. Truppenteilen aus.

- XIV. Pz. K. 16.35 Uhr
Wetter: bedeckt, Frost, Wege vereist.

-IV. A. K. 16.45 Uhr
Wetter: Vormittags bedeckt, gegen Mittag vorübergehend aufklarend, Temperaturen um - 5 °C.

-VIII. A. K. 17.15 Uhr
Wetter: klarer als an den Vortagen. Geschlossene Wolkendecke, Sicht schlecht, sehr kalt.

AOK 6      A.H. Qu. 07.12.42   21.00 Uhr
Tagesmeldung   bis 17.00 Uhr
- 46 Ju 52
  83 He 111  eingetroffen


08.12.1942
IV. A. K.meldet 16.45 Uhr
Wetter: klar, sonnig, leicht bewölkt, sehr windig, Temperaturen um - 5 °C

- VIII. A. K. 17.00 Uhr
Wetter: Frost, teilweise sonnig, sonst bedeckt. Zum Teil lebhafte feindliche Fliegertätigkeit.

-XIV. Pz. K. 18.20 Uhr
Wetter: morgens bedeckt, tagsüber aufklarend, gute Sicht, Wege gut befahrbar.

AOK 6      A.H. Qu. 08.12.42   21.05 Uhr
Tagesmeldung   bis 17.00 Uhr
- 35 Ju
  61 He 111  eingetroffen

-Wetter: tagsüber klar, teilweise bedeckt. Abends leichte Schneefälle und Sprühregen.
Temperaturen um 0 °C


09.12.1942
VIII. A.K.meldet 15.50 Uhr
Wetter: diesig, schlechte Sicht, leichte Schneefälle, Wege verschneit, Straßen befahrbar.

-XIV. Pz. K. 17.15 Uhr
Wetter: bedeckt, schlechte Sicht, Schneefall, Wege gut befahrbar.

-IV. A. K. 20.55 Uhr
Wetter: bedeckt, diesig, zeitweiliger Schneefall, Temperatur um 0 °C

-Eingetroffen bis 09.12., 17.00 Uhr:
6 Ju 52
3 He 111

Wetter: bedeckt, leichte Schneefälle, Temperaturen um 0 ° C


10.12.1942
-IV. A. K. 16.30 Uhr
Wetter: leicht bewölkt, sonnig, gute Sicht. Absinkende Temperaturen


-IV. A. K. 16.30 Uhr
Wetter: klar, mäßiger Frost, Wege vereist.

-VIII. A. K. 17.15 Uhr
Wetter: Zunehmender Frost, klare Sicht.

Eingetroffene Versorgungsmaschinen am 10.12. 17.00 Uhr
19 Ju
45 He 111

Wetter: klar, Frost


11.12.1942

Bis 11.12., 17.00 Uhr eingeflogene Versorgungsmaschinen:
46 Ju 52
81 He 111 mit 165 to Versorgung eingetroffen.

Wetter: klar, Frost

-Armee - Oberkommando 6A. H. Qu., 11.12.1942
Abt. - I a20.35 Uhr

Bisher zugeflogene Versorgung blieb weit hinter Erwartung zurück.
Seit 23.11. durchschnittlich täglich 70 to angekommen, erforderlich 600 to.
Munitionsbestand gefährlich im Absinken,
Verpflegung ab 19.12. nur noch lückenhaft vorhanden.
Wenn nicht erhebliche Steigerung durchschnittlicher Luftversorgung möglich, muss Entsatz bis spätestens
18.12. erfolgt sein.
gez. Paulus

-IV. A. K.meldet 20.30 Uhr
Wetter: nachts - 10 °C, tags kalt, klar, sonnig.

-Bezug: Ferngespräch Chef des Gen. Stabes AOK. 6 - Kommandeur 9. Flakdivision (mot.) am 11.12.1942
Betr.: Versorgung der Armee auf dem Luftwege

An
Armee - Oberkommando 6 - O. Qu.
Die 11.12. bei dem Besuch des Herrn Kommandierenden General des VIII. Fliegerkorps festgestellten Unterschiede zwischen außerhalb des Kessels bereitgestelltem und im Einschließungsraum tatsächlich eingetroffenem Versorgungsgut lassen sich nach Ansicht der Division nur wie folgt erklären:
Die vom Herrn Kommandierenden General VIII. Fl. K. angeführten Beladezahlen der Maschinen ( Ju 52 = 2 - 2,5 to, He 111 = 1,8 - 2 to) entsprechen nicht den praktischen Leistungen. Es sind zum Beispiel in der Zeit vom 23.11.42 bis 10.12.42 insgesamt 57 Ju 52 und 313 He mit einem Versorgungsgut von rund 1280 to eingeflogen. Dies entspricht einer Durchschnittsbeladung von nur 1,6 to pro Maschine. Nicht eingerechnet ist der für den Jägerflugbetrieb, Aufklärungseinsatz und das Nachtanken der Ju 86 überführte Flugbetriebsstoff B - 4 (täglicher Bedarf 12 - 15 cbm). Im Rahmen des zugeflogenen Armeeversorgungsgutes dürfte dieser nur einen Bruchteil hiervon darstellen und die Durchschnittsbeladung nicht wesentlich erhöhen.
Offenbar wird auf den Absprunghäfen das gesamte jeweils in die bereitstehenden Maschinen verladene Versorgungsgut verbucht und daraus die Tonnagezahlen gewonnen. Unberücksichtigt bleibt das aus den verschiedensten Gründen nicht im Einschließungsraum ankommende Gut. Diese Gründe können sein:

a. Beim Start unklar gemeldete und zurückbleibende Maschinen.
Verluste beim Flug über feindliches Gebiet.
Verluste durch Feindeinwirkung über dem Einschließungsraum.
Zur Umkehr gezwungene Maschinen (Wetter, Feindeinwirkung).

Hierzu kommt das besonders beim Anlaufen der Luftversorgung beim Landen und Entladen unbrauchbar gewordenes Gerät (z. B. durch unsachgemäße Verpackung von Munition in Versorgungsbomben).

Vorstehende Gründe lassen verhältnismäßig hohe Unterschiede zwischen bereitgestelltem und eintreffendem Gut durchaus möglich erscheinen. Versorgungsstab 104 meldet täglich das in den vergangenen 24 Stunden (17.00 - 17.00 Uhr) eingetroffene Versorgungsgut unter Angabe der eingefallenen Maschinen an Gen. Kdo. VIII. Fl. K. Eine gleiche Meldung wird von der Division für den gleichen Berichtszeitraum an Luftflotte 4 erstattet. Differenzen auf diesen beiden Lw. Meldewegen sind ausgeschlossen.
Um weitere falsche Rückschlüsse in Versorgungsfragen der Armee beim O. Qu. Morosowskaja und Luftversorgungsführer auszuschließen, erscheint ein
Hinweis der Armee an Heeresgruppe, VIII. Fl. K. und Luftflotte notwendig, bei Beurteilung der allgemeinen Versorgungslage der 6. Armee nur mit den aus der Festung gemeldeten Ziffern zu rechnen.

Soweit hier bekannt, bestimmt O. Qu. des AOK. 6 Menge und Art des zu verladenden Versorgungsgutes. Daher erscheint es ausgeschlossen, dass die Luftwaffe ohne Einverständnis 0. Qu. einen höheren Anteil an der Versorgungstonnage gewinnt, als ihr zugebilligt werden kann.
Pickert


12.12.1942
IV. A. K. 16.50 Uhr
Wetter: aufgelockerte Bewölkung, sonnig, gute Sicht, Temperatur - 5 °C

-XIV. Pz. K. 17.00 Uhr
Wetter: klar, mäßiger Frost, gute Sicht, Wege stark vereist.

- Bis 17.30 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
29 Ju 52
23 He 111 mit 106,8 to Versorgung.

-Wetter: klar Frost


13.12.1942
XIV. Pz. K. 17.30 Uhr
Wetter: klar, gute Sicht, leichter Frost.

-Am 13.12. bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
37 Ju 52
17 He 111 mit 85 to Versorgung

Wetter: Frost. klar


14.12.1942
IV. A. K.meldet 16.40 Uhr
Wetter: Nasskalt, neblig, tagsüber Temperatur über 0 °C. Während der Nacht Absinken.
Wetter: bedeckt, Tauwetter.

-bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
24 Ju 52
35 He 111 mit 90 to Versorgung

Wetter: Temperaturen um 0 °C


15.12.1942
Wetter:_ Morgens auffliegende, gegen Mittag bis zu 200 m anhängende Wolkenuntergrenze, nasskalt, Temperaturen um 0 °C.

-IV. Pz. K. 17.00 Uhr
Wetter:, bedeckt, Tauwetter.

-Bis 15.12., 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
10 Ju
34 He 111 mit 90 to Versorgung

-Wetter: Temperaturen um 0 ° C, trübe


16.12.1942
A. K. 17.00 Uhr
Wetter: Während der Nacht zeitweiliger Sprühregen bzw. geringer Schneefall.
Am Morgen Hochnebel, seit Mittag aufklarend, absinkende Temperatur.

-XIV. Pz. K. 17.35 Uhr
Bei Beginn der Dunkelheit bedeckt, Tauwetter, bei Dämmerung aufklarend, später wolkenlos, Frost

-Eingetroffene Versorgungsflugzeuge bis 16.12., 17.00 Uhr:
4 Ju 86
25 Ju 52
63 He 111 mit 123 to Versorgung

Wetter: vormittags trübe, nachmittags aufklarend, absinkende Temperatur


17.12.1942

-XIV. Pz. K. 16.40 Uhr
Wetter: klar, starker Frost, gute Sicht.

-IV. A. K. 16.50 Uhr
Wetter: Während der Nacht bis - 15°C, tagsüber wolkenlos, Frost, klar.

-LI. A. K. 17.00 Uhr
Wolga südostw. Eisenbahnbogen (PQ 29 / 79) zugefroren.

-Eingetroffene Versorgungsflugzeuge bis 17.00 Uhr
28 Ju 52
8 He 111 mit 70 to Versorgung

Wetter: klar, Frost


18.12.1942
IV. A. K. 16.25 Uhr
Wetter: Während der Nacht - 15 °C. Tagsüber klar und wolkenlos, seit Mittag zunehmende Bewölkung.

-XIV. Pz. K. 17.10 Uhr
Wetter: klar, Frost, gute Sicht.


-Am 18.12. bis 22.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
21 Ju 52
2 Ju 86
8 He 111 mit 54 to Versorgung


19.12.1942
AOK. 6 - I a - 12.50 Uhr
Wetter: leicht bewölkt.

-XIV. Pz. K. 17.30 Uhr
Wetter: klar, Frost, gute Sicht.

-Bis 19.12., 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
52 Ju 52
13 Ju 86
82 He 111 mit 260 to Versorgung

Wetter: Frost, klar.



20.12.1942
IV. A. K. 16.45 Uhr
Wetter: Vormittags heiter, leicht bewölkt, geringer Frost, nachmittags Eintrübung, Temperatur um 0 ° C

-XIV. Pz. K. 17.20 Uhr
Wetter: bewölkt, gute Sicht, leichter Frost.

-Eingetroffene Versorgungsflugzeuge bis 17.00 Uhr
45 Ju 52
17 Ju 86
79 He 111 mit 210 to Versorgung

Wetter: Frost, bezogen


21.12.1942
IV. A. K. 16.30 Uhr
Wetter: morgens neblig, vorübergehend aufreißende Wolkendecke, Hochnebel, schlechte Sichtverhältnisse, Temperatur um 0 0 C.

-XIV. Pz. K. 17.20 Uhr
Wetter: bedeckt, starker Nebel, sehr schlechte Sicht.

-Wetter: vormittags klar, gegen Mittag starker Nebel, schlechte Sicht.

Bis 21.12., 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
61 Ju 52
58 He 111 mit 196 to Versorgung.


22.12.1942

Verpflegung: Stand 20. Dez. nach auf die Hälfte der zur Ernährung des Menschen notwendigen gekürzten Sätze.

Brot bis 24. Dez.
Aufstrich bis 25. Dez.
Mittagskost bis 26. Dez.
Abendkost bis 26. Dez.
Getränke bis 27. Dez.
Rauchware bis 27. Dez.
Fleisch für Mittagskost und Teile Abendkost nur Pferdefleisch

Gesundheitszustand: Ernährung der Truppe unbefriedigend bis schlecht.

Seit 26. Nov. halbe Portionen, seit 8. Dez. nur 200 gr. Brot täglich. Deshalb Kräftezustand nachlassend.
Truppe ist zum Teil vor Auffütterung nicht in der Lage, größere Märsche und Angriffshandlungen ohne zahlreiche Ausfälle durchzuführen.
Seit 21. Nov. 56 Todesfälle im Armeebereich, bei denen nach truppenärztlichem Urteil der Ernährungszustand eine wesentlich mitwirkende Rolle spielt,
Vom 23. Nov. bis 18. Dez. wurden im Durchschnitt täglich 85 to Versorgung zugeflogen. Dies hat sich erst in letzten Tagen gebessert. Vom 19. bis 21. Dez. täglich 225 to im Durchschnitt zugeflogen.

-IV. A.K.meldet 16.10 Uhr
Wetter: tiefe, zusammenhängende Wolkendecke, seit Mittag aufklarend.


-XIV. Pz. K. 16.40 Uhr
Wetter: bedeckt, Tauwetter, gute Sicht.

-Wetter: bedeckt, zum Teil Nebel, Frost

Am 22.12. bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge
32 He 111
mit 73 to Versorgung (einschl. Nachmeldung vom 21.12.)


23.12.1942
XIV. Pz. K. 17.00 Uhr
Wetter: bedeckt, zeitweilig aufklarend, leichter Frost, mäßige Sicht.

-Wetter: bezogen, schlechte Sicht.

Am 23.12. bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
53 Ju 52
8 Ju 86
19 He 111 mit 145 to Versorgung


24.12.1942
Armee - Oberkommando 6A. H. Qu., 24.12.42
Abt. - I a11.55 Uhr
Funkspruch an Heeresgruppe Don
Schneesturm, kein Flugbetrieb. Keine besonderen Ereignisse.

-IV. A. K. 16.20 Uhr
Wetter: bedeckt, leichter Schneefall, Wege stellenweise Schneeverwehungen.

XIV. Pz. K. 16.45 Uhr
Wetter: bedeckt, neblig, Schneetreiben, schlechte Sicht.

Armee - Oberkommando 6A. H. Qu., 24.12.42
Abt. - I a16.50 Uhr
Seit 24 Stunden Schneesturm, Nebel,
keine Luftversorgung


25.12.1942
IV. A. K. 16.10 Uhr
Wetter: leicht bewölkt, kalt, windig, gute Sicht. Straßen stellenweise verweht, für Kfz. bedingt befahrbar.

-XIV. Pz. K. 16.50 Uhr
Wetter: Aufklarend, sehr windig, Schneeverwehungen, strenger Frost. Straßen teilweise nur für allradangetriebene Fahrzeuge befahrbar.

- Wetter: Eisiger Ostwind, Schneeverwehungen, seit 09.00 Uhr klare Sicht.


26.12.1942
Armee - Oberkommando 6A. H. Qu., 26.12.1942
Abt. - I a08.50 Uhr
Funkspruch an Oberbefehlshaber Heeresgruppe Don

Vom 23.12. 14.0 Uhr bis 25.12. früh Nebel, keine Versorgung.
Am 25.12. hier bestes Flugwetter, trotzdem tagsüber kein Flugzeug eingeflogen, da He - Verbände Kampfeinsatz.
Nacht 25. / 26.12. bis 07.0 Uhr
nur 34 Maschinen mit nur etwa 53 to.
Widerstand Armee muss zusammenbrechen, wenn nicht bald ganze Maßnahmen für Versorgung getroffen werden. Neben Verpflegung, Betriebsstoff, Munition ab sofort täglich 250 Mann kampfkräftiger Ersatz Vorbedingung für längeres Aushalten.
gez. Paulus

-IV. A. K. 16.35 Uhr
Wetter: klar, sonnig, Temperaturen um 30 Grad Kälte.

-Am 26.12. bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge
38 Ju 52
3 He 111 mit 70 to Versorgung

Wetter: starker Frost, klar.

 
27.12.1942
XIV. Pz. K, 16.20 Uhr
Wetter: bewölkt, Frost, mäßige Sicht.

-IV. A. K. 16.45 Uhr
Wetter: morgens - 15 ° C, tagsüber geringe ansteigende Temperatur, klar, leicht bewölkt, gute Sicht.

-Am 27.12. bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge
30 Ju 52
1 Ju 86
36 He 111


28.12.1942
Während der Nacht nur 22 Ju 52 und 7 He 111 eingetroffen.

-IV. A. K. 16.45 Uhr
Wetter: wolkenlos, sonnig, morgens - 18 ° C

-XIV. Pz. K. 17.05 Uhr
Wetter: klar, leichter Frost, gute Sicht.

-Am 28.12. bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
43 Ju 52
13 He 111 mit 108 to Versorgung

-Wetter: klar, Frost


29.12.1942
Luftzufuhr wieder völlig unzureichend. Seit 28.12., 17.00 Uhr
bis 10 to Bonbons, kein Betriebsstoff!
29.12., 15.00 Uhr nur 85 Maschinen eingetroffen.
Es fehlt Brot, Fett und Betriebsstoff.

-XIV. Pz. K. 17.29 Uhr
Wetter: klar, Frost, gute Sicht.

-IV. A. K. 18.10 Uhr
Wetter: klar, wolkenlos, morgens - 20 ° C, tagsüber leichtes Ansteigen.

-Bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
51 Ju 52
35 He 111 mit 131 to Versorgung

Wetter: klar, Frost


30.12.1942
Luftversorgung vergangene Nacht wieder unzureichend.
57 Flugzeuge. Gekürzte Verpflegung für 31.12. nicht sichergestellt.

-V. A. K. 16.40 Uhr
Wetter: morgens Hochnebel, begrenzte Sicht, 14 ° C, später stärkeres Ansteigen der Temperatur,
tiefe Wolkendecke.


-XIV. Pz. K. 17.15 Uhr
Wetter: bewölkt, mäßige Sicht.

-Seit 29.12., 17.00 Uhr trafen ein:
55 Ju 52
2 He 111
Inhalt:
48 cbm Otto, 2 cbm Diesel
62 to Verpflegung, darunter 27 to Brot
Brotversorgung für den 31.12. nur zu 40 %, Fettversorgung nur zu 30 % gesichert.

-Bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
57 Ju 52
61 He 111 mit bisher 146 to Versorgung

Wetter: bedeckt, windig, Frost


31.12.1942
IV. A. K. 17.10 Uhr
Wetter: geschlossene Wolkendecke, schlechte Sicht, scharfer Ostwind.
Morgens - 10 ° C, mittags - 8 ° C

-XIV. Pz. K. 17.30 Uhr
Wetter: bedeckt, mäßige Sicht, leichter Frost.

-Bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
69 Ju 52
77 He 111 mit 205 to Versorgung

Wetter: scharfer Ostwind, leichter Schneefall, mäßige Sicht.

-Geheime Kommandosache!
Generalkommando LI. A. K.K. H. Qu., 31.12.1942 (Gruppe Seydlitz)
Abt. Qu. Nr. 788 / 42 g. Kdos.
An
Armeeoberkommando 6 / I a (nachr.)
Versorgungslage des LI. A. K.
Stand 30.12.1942
Zuweisung: Am 29.12. 180 Stielhandgranaten.
Der bisherige Munitionsnachschub für das LI. A. K. ist seit 24.11. gleich Null.
Einem Verschuss von rund 1 300 to steht eine Zuweisung von nur rund 187 to gegenüber, weil die Luftversorgung in den bisherigen 6 Kesselwochen vollkommen unzureichend ist.
Die Munitionslage ist damit auf einen höchst bedenklichen Stand abgesunken. Wenn nicht umgehend ein Munitionsersatz zustande gebracht wird, der mindestens den laufenden Verschuss deckt, müssen in wenigen Wochen - das Tempo hängt vom Umfang der feindlichen Angriffe ab - die schlimmsten Folgen eintreten.
Bei gleich bleibendem Munitionsverbrauch und Nachschub wie bisher würde zwar der letzte Schuss erst in etwa 30 Tagen verschossen sein. Es muss aber beachtet werden, dass man es praktisch bis auf den allerletzten Schuss gar nicht ankommen lassen kann, und das der Feind jederzeit durch eine Verstärkung seiner Angriffstätigkeit einen höheren Verschuss erzwingen kann.
Die Kämpfe der letzten 14 Tage haben ein ständiges Abbröckeln der Front und hohe personelle Verluste nicht zuletzt deshalb gebracht, weil der Munitionseinsatz andauernd stark gedrosselt werden musste. Der laufende Ersatz des Feindes an Menschen und Material über die Wolga herüber konnte fast gar nicht bekämpft werden. Zahlreiche Feindwaffen mussten unbekämpft bleiben, konnten uns daher erhebliche Menschenverluste beibringen, die sonst vermeidbar gewesen wären. Gegenstöße scheiterten infolge ungenügender Feuerunterstützung. Es folgt daraus, dass auch nur bei gleich bleibender Kampftätigkeit der tägliche Munitionsverschuss gesteigert werden muss, um die Front zu halten und die personellen Verluste einzudämmen. Dementsprechend sinkt die Reichweite der Bestände. Oder es muss ein weiteres Abbröckeln der Front in Kauf genommen werden, dass, gleichsam nach dem Gesetz des freien Falles, infolge der ständig abnehmenden Gefechtsstärken ein immer schnelleres Tempo annehmen muss.
Zu Erhaltung des augenblicklichen geringen Munitionsbestandes ist ab sofort täglich folgender Nachschub nötig, vorausgesetzt, dass die Kampftätigkeit einen nicht noch größeren Umfang annimmt.

1200 Handgranaten
350 8 cm Werfergranaten 240 le. Inf. Gesch.
50 s. Inf. Gesch.
150 le. Feld Haubitzen 16 360 le. Feld Haubitzen 18 180 s. Feld Haubitzen 18
50 Gebirgsgeschütze 30 10 cm Kanonen 18


Einem "Generalangriff" ist die „Festung Stalingrad" bei weniger als 1/2 Ausstattung nur vorübergehend gewachsen.


Kraftfahrzeuge:
Die Brennstoffzuweisungen der beiden letzten Tage reichen aus, um die notwendigste Versorgung und eine begrenzte Beweglichkeit der Panzerabwehrwaffen im Kessel sicherzustellen.
Geringere Zuweisungen sind im Hinblick auf die täglich abnehmenden Pferdebestände auch nicht mehr tragbar, ohne die Versorgung zu gefährden.
Zuweisungen:
Am 29.12. 5 cbm Otto -  200 l. Diesel  -  200 1. Motorenöl
Am 30.12. 6 cbm Otto -  2001. Diesel  -  200 1. Motorenöl
Verpflegung:
Verpflegung (ohne Brot) bis 1.1.1943 sichergestellt.
Wie bereits in den Versorgungslageberichten vom 12.12., 15.12. und 19.12. betont wurde, konnte die einschneidende Herabsetzung der Verpflegungsportionen nur eine zeitlich begrenzte Maßnahme darstellen. Von AOK war auch eine baldige Heraufsetzung in Aussicht gestellt.
Seit 08.12. sind jedoch die Sätze (mit Ausnahme 100 g Brotzulage für vorderste Linie) unverändert geblieben. Unverändert sind aber auch die Anforderungen geblieben, die sowohl an den Kämpfer, wie auch an den Nichtkämpfer gestellt werden. Diese Anforderungen haben noch eine wesentliche Verschärfung durch den Kälteeinbruch und durch teilweise Zurücknahme der Linien in noch nicht völlig ausgebaute Stellungen erfahren.

Die Brotlage stellte sich am 30.12. so dar, dass vom Korps für 31.12. und 1.1.43 100 g Brot pro Mann zur Ausgabe befohlen werden mussten und lediglich der Kämpfer der vordersten Linie am 31.12. insgesamt 200 g Brot erhalten konnte. Wiederholungen oder mehrtägiges Anhalten dieses Zustandes ist nicht tragbar (siehe Kräftezustand der z. Zt. ohne Brot verpflegten Gefangenen).

Nach Meldung der Divisionen macht sich in zunehmendem Maße ein Absinken der körperlichen Widerstandsfähigkeit des Kämpfers bemerkbar ein Zustand, der in kurzer Zeit zur Schwächung der kämpferischen Abwehrkraft führen wird.
Besonders dringend ist eine wesentliche Erhöhung der Brotportion (mindestens 500 g für den Kämpfer, 350 g für den Nichtkämpfer). Da es bei der gegenwärtigen Versorgungslage möglich war, an einem Tage 10 to Drops einzufliegen, statt die Maschinen mit Brot zu beladen, ist eine strafwürdige Verfehlung.
Das Ergebnis der bisherigen vollkommen unzulänglichen Luftversorgung ist hinsichtlich Munition und Verpflegung eine tägliche Schwächung der Kampfkraft, die noch dadurch gesteigert wird, dass ein Einfliegen von Ersatz, nicht einmal in nennenswertem Umfang von Offizieren und Unterführern, bisher nicht zustande gebracht worden ist. Das Gen. Kdo. bittet, höheren Ortes darauf dringen zu wollen, dass hierin sofort eine grundlegende Wandlung einsetzt.
Geheim !
Der Inspekteur31.12.42 des Ersatzwesens in der Festung
Abt. I a Nr. 708 / 42 geh.


01.01.1943
IV. A. K. 16.50 Uhr
Luftlage: keine feindliche Fliegertätigkeit.
Wetter: morgens Hochnebel, später neblig.

-Bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
56 Ju 52
35 He 111 mit 18 to Versorgung.

Wetter: bedeckt, diesig, Temperatur um 0 ° C


02.01.1943
Armee - Oberkommando 6A. H. Qu., 02.01.1943
Abt. - I a09.40 Uhr

Funkspruch an Heeresgruppe Don

Dichter Nebel, nur Stoßtrupptätigkeit, keine Flugzeuge.
Ab 03.01. kein Brot.

-XIV. Pz. K. 17.15 Uhr
Wetter: tiefe Wolken, Tauwetter, sehr schlechte Sicht, z. T. Bodennebel.

-IV. A. K. 16.50 Uhr
Wetter: neblig, nasskalt, zeitweilig Sprühregen.
Temperaturen um 0 ° C

-Wetter: Nebel, 100 m Sicht, gegen Abend aufkommender Wind,
Temp. um 0 ° C.

Keine Versorgungsmaschinen eingetroffen.


03.01.1943
IV. A. K. 17.50 Uhr
Wetter: am Morgen bewölkt, später geschlossene tiefe Wolkendecke, windig,
morgens - 5 ° C, mittags - 3 ° C

-XIV. Pz. K. 18.00 Uhr
Wetter: bedeckt, windig, gute Sicht, leichter Frost

-Bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
21 Ju 52
66 He 111

Wetter: Temperaturen über 0 ° C, leichte Vereisung. Wolkenauflockerung.


04.01.1943
von 17. Uhr bis 6 Uhr trafen ein:
64Ju52
Inhalt: 25 cbm Betriebsstoff
107 to Verpflegung,
darunter 65 to Brot
Die eingetroffenen Mengen an Brot und Mittagskost reichen aus, um den Bedarf für den 04.01. zu decken.

-IV. A. K. 16.50 Uhr
Wetter: Am Morgen geschlossene, tiefe Wolkendecke, nach Aufreißen derselben seit Mittag klar, sonnig, scharfer Wind,
Temperatur um - 8 ° C.

-XIV. Pz. K. 17.30 Uhr
Wetter: aufklarend, sonnig, gute Sicht, mäßiger Frost.

-Wetter: klar, Frost, scharfer Wind

Bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
83 Ju 52
60 He 111 mit 210 to Versorgung


05.01.1943
IV. A. K. 17.00 Uhr
Wetter: Scharfer Ostwind, morgens klar, seit Mittag leichte Eintrübung, Temperaturen morgens - 16 ° C, Nachmittag - 14 ° C, gute Sicht.

-XIV, Pz. K 17.45 Uhr
Wetter: klar, später zunehmende Bewölkung, heftiger Ostwind, starker Frost

-Vom 04.01. 17.00 Uhr bis 05.01. 17.00 Uhr wieder nur 129 to zugeflogen. Verpflegungslage und damit Kräftezustand der Kämpfer wird immer schlechter. Betriebsstofflage z. Zt. Kritisch.,
Mun. Bestand gefährlich abgesunken.

-Bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
35 Ju 52
25 He 111 mit 129 to Versorgung


06.01.1943
AOK. 6 - I a
Armee - Oberkommando 6A. H. Qu., 06.01.1943
Abt. - 1 a08.20 Uhr
KR - Funkspruch an Oberbefehlshaber Heeresgruppe Don
Unzureichende Versorgung vermindert Kampfkraft Festung laufend. Erhöhung Flugzeugzahl anscheinend trotz anders lautender Zusicherung auch bei gutem Wetter nicht möglich.
Schlage vor, für Kampfeinsatz vorgesehene Flugzeuge ganzer Heeresgruppe unverzüglich zusätzlich für Versorgung einzusetzen, um zahlreiche Schlechtwettertage auszugleichen, ehe es zu spät ist.
Gez. Paulus

-A. K. 17.05 Uhr
Wetter: In den letzten Nachtstunden Nachlassen des scharfen Ostwindes. Am Morgen zeitweilig Bodennebel, später zeitweilig Hochnebel. Geschlossene Wolkendecke, Temperatur - 14 C °.

-XIV. Pz. K. 18.00 Uhr
Wetter: bedeckt, mäßiger Frost, windig, mäßige Sicht

-Bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
1 Ju 52
34 He 111

Wetter: bedeckt, Frost, mäßige Sicht.


07.01.1943
Flugwetter:
Absprungplätze zur Zeit Bodennebel. Erst um Mittag anhebend. In Wolken mäßige bis starke Vereisung. Landewetter Festung tagsüber gut, jedoch geringer Wolkenschutz. Versorgungseinsatz ab Mittag zu erwarten.

-IV. A. K. 17.00 Uhr
Wetter: Morgens klar, sonnig, gegen Mittag Eintrübung, Bodennebel, Temp: - 9 ° C

-Pz. K. 17.55 Uhr
Wetter: Vormittags klar, leichter Frost, mittags zunehmende Bewölkung, neblig, schlechte Sicht.

-Wieder unzureichende Versorgung.
Bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
28 Ju 52
24 He 111 mit 92 to Versorgung

Wetter: vormittags klar, ab Mittag Eintrübung, mäßiger Frost.

08.01.1943

1 Versorgungsflugzeug gelandet.

-IV. A. K. 17.00 Uhr
Wetter: bis Mittag anhaltender leichter Schneefall, seitdem zeitweilig Aufreißen der Wolkendecke. Temperatur wenig unter 0 ° C

- XIV. Pz. K. 17.15 Uhr
Wetter_ bedeckt, zeitweise aufklarend, Schneefälle, Temperaturen um 0 ° C

-Bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
13 Ju 52
42 He 111

-Wetter: Bis Mittag Schneefall, seitdem Auflockerung der Wolkendecke.


V.O.  bei AOK. 6                 08.01.43   - 21.20 Uhr
Funkspruch an OKH

-Am 08.01. standen nur Teile von Verpflegungsmitteln der gekürzten Sätze zur Verfügung.
Festung ist daher ab 09.01. wieder allein auf den Einflug vom 07.01.,
17.00 Uhr bis 08.01., 17.00 Uhr mit:

20 to Brot
5,9 to Gemüse
3 to Fett
0,2 to Abendbrot
2,6 to Zucker angewiesen.

Falls Zuführung und Verteilung an Truppe überhaupt noch erfolgen kann, erhält der Mann am 09.01.:
75 Gramm Brot
24 Gramm Gemüse
200 Gramm Pferdefleisch
12 Gramm Fett
9 Gramm Getränke
1 Zigarette


09.01.1943
-Über Festung 10 / 10 Bedeckung. Wolkenhöhe 300 - 500 m, dunstig,
Sicht 3 - 5 km, in Wolken geringe Vereisung.
Streckenwetter: Nach Nowotscherkassk in Ordnung.
Nach Ssalzk stark aufgelockert, so dass Ju 52 nicht einzeln fliegen können. Verbandflug möglich.

-IV. A. K. 17.15 Uhr
Wetter: geschlossene Wolkendecke, gegen Abend aufreißen der Wolkendecke.

-XIV. Pz. K. 17.50 Uhr
Wetter: bedeckt, gegen Abend aufklarend, leichter Frost, gegen Abend Frostverschärfung.

-Bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
45 Ju 52
45 He 111
7 Condor

-Wetter: Geschlossene Wolkendecke, leichter Frost.


10.01.1943

AOK. 6 - I a
9. Flak – Division                      10.01.1943
Abt. - I a                       14.00
Fernspruch von 9. Flak - Division
Wetterlage
Tiefrinne Krim, oberer Don, verlagert ostwärts.
Donbogen vorerst in Warmluftzufuhr aus Süd auf flache Bodenkaltluft.
Entwicklung: Zunächst leichte, dünne Wolkenfelder oberhalb 1000 m, vielfach stark aufgeheitert.
Im Verlauf des Abends und der Nacht von West nach Ost fortschreitende Eintrübung mit absinkender Untergrenze auf 300 - 500 m. Bei einsetzendem Niederschlag als Schnee und Regen örtlich auf 100 -200 m, ab Mitternacht zu erwarten. Sichtrückgang im Niederschlag auf 2 km. Zunehmende Wolkenvereisung.


-Wetter: mäßig Frost. Leicht bedeckt, gute Sicht.

-Bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
44 Ju 52
58 He 111
8 Fw 200
1 Ju 290 mit 180 to Versorgung


11.01.1943

-IV. A.. K. 17.35 Uhr
Wetter_ bedeckt, schlechte Sicht, Temperatur nachmittags - 7 ° C

-Bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
47 Ju 52
28 He 111 mit 128 to Versorgung.

Wetter: bedeckt, schlechte Sicht, leichter Frost.


-IV. A. K. 21.40 Uhr
Wetter: Absinkende Temperaturen. Seit Dunkelheit zeitweilig nasser Schneefall, scharfer Nordostwind.

-XIV. Pz. K. 22.30 Uhr
Wetter: mäßiger Frost, Schneesturm, Wege zugeweht, teilweise unpassierbar.

-Armee - Oberkommando 6A. H. Qu., 11.01.1943
 Abt. - I a22.30 Uhr
 Schneesturm, starke Schneeverwehungen.


12.01.1943
-Bis 17.00 Uhr trafen ein:
9 Ju 52
5 FW 200
21 HE 111
35 Flugzeuge
Inhalt:  34,5 to Verpflegung
12,4 cbm Betriebsstoff
6,5 to Munition

Nach 17.00 Uhr trafen ein:
1 JU 290 ( 10 to )
10 HE 111
1,6 to Sonstiges

-XIV. Pz. K. 22.30 Uhr
Wetter: mäßiger Frost, Schneesturm, Wege zugeweht, teilweise unpassierbar.


14.01.1943
Bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:

49 Ju 52
23 He 111
mit 120 to Versorgung

Wetter: klar, starker Frost, gute Sicht.


15.01.1943
Bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
35 Ju 52
2 Condor
24 He 111
mit 106 to Versorgung.

Flugplatz Pitomnik bis 16.01. früh anfliegbar, dann schnelle Räumung eingeleitet.


16.01.1943

Versorgungslage katastrophal. Truppe aus Betriebsstoffmangel nicht mehr in der Lage,
Verpflegung zur Front zu bringen.
Zahlreiche Kompanien Westfront seit 2 Tagen ohne Verpflegung.
Bei 30 Grad Kälte keine Bunker, während des ganzen Tages ständig mehrere geschlossene Stuka - Staffeln Russenbomber ungestört im Angriff mit schwersten Bomben gegen dagegen wehrlose Truppen.

Wetter: Klar, Frost bis minus 30 Grad.

Versorgung noch nicht gemeldet.


17.01.1943
An Oberbefehlshaber Heeresgruppe Don.
Nacht 16. / 17.01. weniger als 10 to abgeworfene Versorgung eingetroffen. Keine Landung. Somit Kampf immer aussichtsloser, da Versorgungslücken nicht mehr aufzuholen. Landung ab 16.01. früh von Luftflotte unterbinden, aufgrund hier unkontrollierbarer Meldungen einzelner Flugzeugführer, trotzdem hier verantwortliche Luftdienststellen mehrfach nach dort meldeten, dass Gumrak gut nachtlandebar. Bitte Verantwortliche zur Rechenschaft ziehen.

-Armee - Oberkommando 6A. H. Qu., 17.01.1943
Abt. - I a16.38Uhr
Nachtlandung voll gesichert. Erbitte mit Nachdruck Landung Versorgung mit Junkers bei Luftflotte zu erzwingen.


Fernspruch von Luftflotte 4, I a
Major Hoffmann
-15.30 Uhr
Am 17.01. zwischen 10.00 Uhr und 10.20 Uhr landete 1 He 111 auf dem Flugplatz Gumrak.

Die Besatzung meldete nach Rückkehr:
Eigene Truppen beiderseits des Platzes Gumrak im zurückgehen Richtung Stalingrad. Es scheinen Fronttruppen zu sein.
Wenig russische Truppen erkannt. Vereinzelte Jäger über und um Platz Gumrak. Starke russische Bomberverbände ohne Bombenwurf. Landemöglichkeit nur noch auf schmaler Landebahn beschränkt vorhanden. Nachtlandung und Nachtstart nicht mehr möglich. Flugleitung uns sonstige Horstorganisation nicht vorhanden. Keinerlei Auskunft zu erhalten. Transportgut sofort von vorbeiziehenden Truppen abgenommen. Rücktransport Verwundeter und fliegenden
Personals, das am Platz stand, musste mit der Waffe von den Flugzeugen ferngehalten werden.
Signatur

-Bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
17 He 111
Inhalt konnte wegen Leitungsstörungen noch nicht festgestellt werden. Während der Nacht abgeworfene Versorgungsbomben bisher 40 geborgen.


Armee - Oberkommando 6A. H. Qu., 17.01.1943
Abt. - 1 a21.02Uhr
Funkspruch an General Zeitzler zur Weitergabe
Mein Führer, Ihre Befehle für Versorgung Armee werden nicht befolgt. Trotz klarer Meldung, dass Gumrak 16. früh Tag und Nacht anfliegbar, zahlreiche Einsätze der Luftwaffe außerhalb Festung. Platz ist durch Fachleute der Luftwaffe einwandfrei nachtlandefähig nach Länge und Breite in allen Richtungen festgestellt. Entsprechende Bodenorganisation vorhanden. Schnellstes Durchgreifen erbeten. Da höchste Gefahr.
gez. Paulus


18.01.1943
Keine Versorgungsmaschine gelandet, obwohl alle Bodeneinrichtungen klar waren und den früheren in Pitomnik entsprachen. Wenn Flugzeugführer das Gegenteil melden, so ist dies unwahr und zeugt von derer mangelnder Einsatzbereitschaft. Kein Artilleriefeuer auf Flugplatz Gumrak, sondern nur feindlicher Bombenabwurf in normalen Grenzen.

-Betriebsstofflage durch versagen Luftzufuhr hat jede Bewegung, auch für Versorgung Truppe mit Verpflegung lahm. Laufend Feindbombenangriffe auf ganzen Kessel.
Flughafen Gumrak voll anfliegbar.

Tagsüber nur 2 Heinkel gelandet, ohne Betriebsstoff.


19.01.1943

6 He 111,
1 Condor gelandet.
Durch wenige Flugzeuge Abwurf von Bomben, die wegen Schneeverwehungen schwer zu finden.
Äußerst dringend Betriebsstoff abwerfen und landen.


-AOK. 6 - I a
Verb. Kdo. d. Luftflotte 4O. U., den 19.01.1943
zur Heeresgruppe Don

Einsatz der Luftflotte 4 in der Nacht
vom 18. auf 19.01. zur Versorgung der 6. Armee

Eingesetzt waren:

53 Flugzeuge He 111
davon 74 Flugzeuge erfüllt
3 Flugzeuge noch im Einsatz 3 Flugzeuge abgebrochen

3 Flugzeuge FW 200
davon 1 Flugzeug erfüllt
1 Flugzeug noch im Einsatz 1 Flugzeug abgebrochen

7 Flugzeuge Ju 52
davon 3 Flugzeuge erfüllt
4 Flugzeuge abgebrochen
5 Flugzeuge He 111 in Gumrak gelandet. Weitere Flugzeuge nicht gelandet, weil Landepfad
(bestehend aus 2 grünen Lampen als Anfang und eine rote Lampe als Ende) bei laufenden russischen Bombenangriffen ausgeschaltet wurden. Zweite Nachthälfte Wetterverschlechterung in Stalingrad.

Zum Tageseinsatz startbereit:
3 Fugzeuge Ju 52
1 Flugzeug He 177
11 Flugzeuge He 111

Signatur Oberstleutnant I. G.

AOK. 6     A.H. Qu.  19.01.1943
Funkspruch an Heeresgruppe Don

-Versorgungsbomben wegen Schneeverwehungen nur zum Teil gefunden und aus
Betriebsstoffmangel schwierig zu sammeln
Vorschlag: Fallschirme schleunigst bunt zu färben.


20.01.1943
Einsatz der Luftflotte 4 in der Nacht
vom 19. auf 20.01. zur Versorgung der 6. Armee

Eingesetzt waren:
28 Flugzeuge He 111
davon 18 Flugzeuge erfüllt
(14 Flugzeuge gelandet, 4 Flugzeuge abgeworfen
7 Flugzeuge noch im Einsatz
3 Flugzeuge abgebrochen

5 Flugzeuge Ju 52
davon 3 Flugzeug erfüllt (1 Flugzeuge gelandet, 2 Flugzeuge abgeworfen) 2 Flugzeug abgebrochen

4 Flugzeuge FW 200
davon 2 Flugzeuge erfüllt (abgeworfen)
1 Flugzeuge abgebrochen
1 Flugzeug vermisst

Zum Tageseinsatz startbereit:
2 Fugzeuge FW 200
2 Flugzeug He 177
15 Flugzeuge He 111

Signatur Oberstleutnant i. G.


21.01.1943
Einsatz der Luftflotte 4 in der Nacht
vom 20. auf 21.01. zur Versorgung der 6. Armee
Gestartet: 113 Flugzeuge
davon 43 Flugzeuge abgeworfen
31 Flugzeuge gelandet
16 Flugzeuge noch im Einsatz
23 Flugzeuge abgebrochen
Signatur

-Bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
13 Ju 52
21 He
mit 41 to Versorgung.

-AOK. 6                                               A.H. Qu.  21.01.1943
Funkspruch an Heeresgruppe Don
Flugplatz Gumrak ab 22.01., 04.00 Uhr nicht mehr anfliegbar.
Neuer Flugplatz ab selber Zeit voll anfliegbar.


22.01.1943
Bis 17.00 Uhr eingetroffene Versorgungsflugzeuge:
11Ju 52
21 He 111

Widerstandskraft der Festung geht ihrem Ende entgegen. AOK. 6 - I a


23.01.1943   
Das letzte Flugzeug verläßt den Kessel von Stalingrad !
danach nur noch Abwurf von Versorgungsbomben möglich.


26.01.1943
Funkspruch von Funkstelle 24. Pz. Div.,
fernmündlich Durchgegeben: 10.10 Uhr Takt. Zeit: 09.15 Uhr
An
Heeresgruppe Don

Zugesagte Luftversorgung hat nicht stattgefunden.
XI. A. K.


28.01.1943

Armee - Oberkommando 6A. H. Qu., 28.01.1943
Abt. - I a07.12 Uhr
Funkspruch an Stab Feldmarschall Milch

Heute Nacht 40 Maschinen über Roten Platz gehört, bisher nur 2 Bomben gefunden.
Wo erfolgte Abwurf? Weitere Versorgung dringend - Brot wichtig.

-Abt. - I a12.00 Uhr
Funkspruch an Heeresgruppe Don
Verpflegungslage zwingt dazu, an Verwundete und Kranke keine Verpflegung mehr auszugeben, damit Kämpfer erhalten bleiben.


29.01.1943

-Heeresgruppe DonGef. Std.., 29.01.1943
Abt. I a10.15 Uhr
Funkspruch an AOK. 6

In letzter Nacht haben 124 Maschinen abgeworfen:
93 to Verpflegung
3,7 to Munition
1,0 cbm Betriebsstoff
1,1 to Sanitätsmaterial

-Geflogen insgesamt 105 to, davon
etwa 4 to Munition
1 cbm Betriebsstoff
99 to Verpflegung
etwa 1,5 to San. - Material und Funkgerät

Eingesetzt:
51 Ju 52,
57 He 111

Verteilung gleichmäßig auf beide Kessel. Abwurfstellen auch ohne Signal - Munition von Fliegern gut erkannt. Erbitten Bestätigung, ob abgeworfene Mengen im Wesentlichen aufgefunden.


30.01.1943
AOK. 6 - I a
Armee - Oberkommando 6A. H. Qu., 30.01.1943
Abt. - I a13.35 Uhr

Fernschreiben an H. Gr. Don

Abwurf Roter Platz kommende Nacht nicht mehr möglich. Pionierkaserne unsicher, Traktorenwerk wahrscheinlich.


31.01.1943

XI. A. K.Gef. Std., den 31.01.1943 17.40 Uhr
Nacht vom 30. auf 31.01. erfasstes Abwurfgut auf Abwurfplätze:
180 kg Brot,
1700 kg Abendbrot,
35 kg Gemüse,
220 kg Brotaufstrich,
50 kg Schokolade. Bestände der Truppe weitgehenst erfasst.

Verpflegungsstärke etwa 50 000 Mann

Verpflegung 28 to benötigt,
10 to Brot,
2 to Mehl,
4,5 to Wehrmachts - Konserven,
5 to Fleisch,
2,5 to Wurst oder Speck,
1,5 to Fett,
0,75 to Getränke,
1 to Zucker,
0,5 to Schokolade,
Rauchwaren.